Puffer mit Burnout-Risiko
Mittlere Führungskräfte haben ein doppeltes Risiko, einer Erschöpfungsdepression zu erliegen? Wie gelingt der Ausgleich?
Sie stecken in der Sandwich-Falle und werden von beiden Seiten gefordert. Die Rede ist von Team-Chefs, Abteilungsleitern und Co, auch bekannt als mittlere Führungskräfte. Sie müssen ihre Mitarbeiter leiten und motivieren und gleichzeitig die Anforderungen der übergeordneten Manager erfüllen.
Belastungen von oben und unten fördern ein Burnout
Sie werden als grosser Mittelbau der Wirtschaft bezeichnet, denn sie sind die Brücke. Aber sie müssen auch den Spagat schaffen, unpopuläre Entscheidungen an die Mitarbeiter der Basis weiterzugeben und ihnen gleichzeitig Dampf machen oder besser sie dennoch motivieren.
Auch die fachliche Kompetenz ist noch Teil des Arbeitsplatzes, obgleich die beiden anderen Aufgaben bereits genug Zeit kosten. Fast immer müssen zeitaufwendige Auswertungen, Sparziele und Co schnell erarbeitet werden.
Sandwich-Position mit Folgen
Wie Umfragen und Studien zeigen, bleibt diese Position meist nicht ohne Folgen. Acht von zehn Führungskräften in mittleren Positionen fühlen sich gestresst. Sie müssen zwei Hierarchieebenen genügen und auch privat ihre Verantwortung wahrnehmen.
Untersuchungen des Führungskräfteverbands United Leaders Association (ULA) sowie die Bertelsmann Stiftung ergaben, dass fast 40 Prozent der befragten Manager zudem kaum eine Perspektive für sich in ihrem aktuellen Unternehmen sehen und wünschen sich oftmals einen Karriereausstieg.
Führungskräfteblues in der mittleren Ebene
Grund dafür sind die gestiegenen Forderungen. Denn die typischen Arbeitsanforderungen sind einem schnellen Wandel unterworfen, dem die Manager gerecht werden müssen, der aber auch an die Mitarbeiter weitergegeben werden muss, denken wir nur an die zunehmende Digitalisierung.
Coaching ist ein Arbeitsfeld
Auch die Rolle als starre, autoritäre Führungskraft wird zunehmend als Coach ersetzt. Doch dabei handelt es sich in Wirklichkeit um ein weiteres Arbeitsfeld.
Zugleich werden Unternehmensprozesse immer mehr von Kennzahlen gesteuert oder besser getrieben. Die Führungskräfte werden danach bewertet und nicht, wie sie ihre Abläufe gestalten. Sie erhalten zwar mehr und grössere Handlungsspielräume, aber das bedeutet mehr zusätzliche Arbeiten neben den Kernaufgaben.
Unterstützung in der Selbstführung
Viele Veränderungen sind zuerst einmal positiv zu sehen, wie der vergrösserte Handlungsspielraum. Doch zu vielen und mehr Aufgaben gehören nicht nur mehr Zeit sondern auch weitere Qualifikationen und daran mangelt es oft.
Hilfe und Wertschätzung für das mittlere Management wäre die entsprechende Unterstützung für die jeweilige Führungskraft, die sie für seine funktionierende Selbstführung braucht.
Denn sie hat nicht nur die Sandwichfunktion sondern ist vor allem Brückenglied zu den Mitarbeitern, dem Motor des Betriebs.