Reicht Achtsamkeit?
Kommt Aufmerksamkeit vor Achtsamkeit? Werden wir noch genug beachtet? Schenken wir uns selbst genug Aufmerksamkeit?
Jedes Lebewesen braucht Aufmerksamkeit um ein glückliches Leben zu führen. Es ist bekannt, dass Kinder, denen keine Aufmerksamkeit entgegengebracht wird, schwere Störungen entwickeln. Sie verkümmern oder entwickeln aggressive Handlungen um sie zu erhalten.
Wie sieht es heute damit aus?
Obgleich viele Menschen durch die sozialen Medien total vernetzt sind, bedeutet dies nicht, dass sie tatsächlich wahrgenommen werden. Denn das Netz hat einen grossen Hang zur Selbstdarstellung und artet teils in einen Konkurrenzkampf aus. Und wer im Netz am meisten zählt, demjenigen schenkt man dennoch oft nur eine flüchtige Aufmerksamkeit.
Aufmerksamkeit im Netz
Das Netz schenkt nicht jedem Aufmerksamkeit. Wenn Menschen Aufmerksamkeit suchen, dann verlagern sie diese Suche oft ins Internet. Doch es hat sich gezeigt, dass diejenigen, die in der analogen Welt wenig bis keine Aufmerksamkeit erhalten, auch im Internet wenig davon erhalten. Sie werden damit von FB und Co ebenso enttäuscht und erleben dieselbe Einsamkeit. Dies erklärt die depressiven Verstimmungen vieler nach dem Besuch ihres FB-Accounts.
Um ihre Leere auszufüllen, bleiben viele im Netz, dabei wäre es wichtig, die eigene Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
Zu wenig Selbstaufmerksamkeit
Viele Menschen haben nie begonnen, in sich selbst hineinzuschauen, sich selbst zu ergründen und kennenzulernen. Es ist wichtig für das eigene Selbstbewusstsein. Es ist wichtig, um das eigene Wollen zu entdecken und um gute Entscheidungen für einen selbst zu finden.
Ansonsten werden wir von äusseren Reizen nur hin- und hergetrieben. Gute Entscheidungen aber werden mit Selbstaufmerksamkeit und Zeit getroffen.
Wenn wir uns nicht ausreichend Selbstaufmerksamkeit schenken, dann entwickeln wir keine stabile Persönlichkeit. Viele Menschen bauen sich stattdessen ein falsches oder ein künstliches Selbst auf.
Was ist uns wichtig?
Mit dem hohen Mass an äusseren Reizen ist es heute nicht mehr verständlich, sich nur einer Sache hinzugeben selbst, wenn wir sie faszinierend finden. Schon das Klingeln des Handys zerreisst unsere Aufmerksamkeit.
Es ist wichtig wieder zu filtern, was ist wichtig und was nicht. Es ist wichtig, unsere Aufmerksamkeit nur auf eine Sache zu richten.
Ist Achtsamkeit genug?
Achtsamkeitsübungen ist heute eine Antwort auf die Flüchtigkeit der nach aussen gerichteten Aufmerksamkeit, das Wahrnehmen um uns herum und unseren Platz darin. Gleichzeitig ist es wichtig, die Achtsamkeit ebenso nach innen zu wenden, wer wir sind und was wir zutiefst wünschen.