Brauche ich einen digitalen Entzug?
Was bedeutet ein digitaler Entzug? Was hat er mit Smartphones und was hat er mit mir zu tun? Wie erhalte ich weniger Stress und mehr Zeit?
Wenn wir von Abhängigkeiten reden, dann kommt in jüngster Zeit das Handy oder besser das Social Media dazu.
Jeder hat sich sicherlich schon gefragt, ob er zu sehr vom Handy abhängig geworden oder bereits regelrecht süchtig ist. Tatsächlich gibt es bereits Menschen, bei denen von Sucht gesprochen und die mittlerweile auch medizinisch anerkannt wird. Hier hilft nur eine Therapie.
Bei vielen anderen Menschen ist es Gewohnheit, das Handy zu benutzen und damit eine gewisse Abhängigkeit.
War am Anfang alles eine feine Sache?
Als die verstärkte Handynutzung begann, als plötzlich die Messenger und ganz allgemein die Sozialen Medien auch mobil wurden, war das eine feine Sache, denn das Handy schuf auch Komfort.
Wir rufen kurz an, dass wir uns verspäten, wir checken jederzeit die E-Mails und auch die Messenger, wer weiss, vielleicht hat sich jemand kurz gemeldet.
Stresst unsere Kommunikation?
Mittlerweile ist die feine Sache aber zum Stress geworden. Denn überall und jederzeit wird kommuniziert. Aber was teilen wir mit? Das wir in zehn Minuten, in fünf Minuten Zuhause sind oder gerade vor der Türe stehen?
Hängen wir nur noch am Smartphone?
Eine Studie vom vergangenen Jahr der Universität Bonn über das Nutzungsverhalten von Smartphone Besitzern zeigt, dass diese durchschnittlich 53-mal am Tag am Handy hängen. Das kostet Zeit und mehr als wir denken.
Ebenso bedenklich ist, dass wir für das Phone auch im Schnitt alle 18 Minuten eine Tätigkeit unterbrechen. Das stört unsere Konzentration und den sogenannten Flow. Wir vertiefen uns nicht mehr in eine Arbeit und das brauchen wir um es gut zu machen.
Und wir brauchen wieder Zeit um uns zu vertiefen, aber dann checken wir schon wieder den Messenger …
Wo steckt unsere Zeit?
Wer sich fragt, wo seine Zeit geblieben ist, wer sich gestresst fühlt, der sollte einmal das Handy für einen oder mehrere Tage beiseitelegen. Er sollte offline bleiben um festzustellen, wieviel Zeit einen plötzlich wieder zur Verfügung steht und wie der Stress nachlässt. Vielleicht reicht es bereits, den Messenger auszuschalten?