Beeinflusst der Darm ein Burnout?
Schmetterlinge im Bauch oder Ärger und Appetitverlust? Was läuft in der Magen-Darmgegend ab und beeinflusst das ein Burnout?
Ist der Darmbereich ein Empfänger oder beeinflusst er unser Gehirn?
Wenn wir nachdenken, dann werden wir feststellen, dass sich unser Gefühlshaushalt eher im Bauch als in unserem Gehirn abspielt, wenn sich Schmetterlinge oder andere Gefühle dort bemerkbar machen.
Millionen von Nervenzellen
Eine Möglichkeit ist, dass der Darm lediglich Signale des Gehirns empfängt. Aber er könnte auch selbst Prozesse beeinflussen. Denn mit über 100 Millionen Nervenzellen sind das mehr als im gesamten periphen Nervensystem, das Informationen des Körpers an das Gehirn und umgekehrt vom Gehirn zum Körper leitet.
Dem Darm kommt damit nicht nur die Steuerung des komplexen Verdauungssystems zu. Einen bekannten Einfluss hat der Darm nachweislich auf das Immunsystem. Aber es könnten noch weitere geben, denn der Darm steht in engen Kontakt mit dem Gehirn wie mit dem Vagus-Nerv, der für den Herzschlag verantwortlich ist.
Neurotransmitter im Darm
Zudem bedient sich das Nervensystem im Darm der gleichen Neurotransmitter wie das Gehirn. Und Neurotransmitter spielen eine grosse Rolle bei der Therapie von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. Wie sich gezeigt hat, bleiben die Wirkungen der Medikamente nicht nur auf das Gehirn reduziert, sondern erzeugen Nebenwirkungen im Darm und Magen. Grund dafür ist, dass der Darm wie ein zweites Gehirn das Serotonin zur Informationsübertragung verwendet.
Wie kann der Darm zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden?
Wissenschaftler erforschen deshalb aktuell, wie der Darm als zweites Gehirn, in der Therapie von Krankheiten wie auch eines Burnouts eingesetzt werden kann. Eine kanadische Studie gibt Anlass anzunehmen, dass die Prozesse im Darm, die durch die Ernährung beeinflusst werden, auf komplexe Verhaltensweisen Einfluss nehmen können.
Damit besteht die Hoffnung, dass durch den Darm als zweites Gehirn, mehr Einfluss auf das erste genommen werden kann. Grund dafür ist, dass auf Gehirnprozesse nur schwer Einfluss genommen werden kann. Durch die Blut-Hirn-Schranke wird körperfremden Stoffen wie auch Medikamenten der Zutritt verwehrt.
Da die Darmbakterien einfacher verändert werden könnten, sind Forscher optimistisch, dass das Gehirn künftig über den Darm besser behandelt werden kann, was auch Einfluss auf die medikamentöse Behandlung des Burnouts haben könnte.
Darüber hinaus sollte weiterhin auf das bekannte Bauchgefühl geachtet werden. Wer es bis jetzt bereits gemacht hat, lag gar nicht so falsch.