Autogenes Training bei Burnout
Indem wir unseren Stress in den Griff bekommen, können wir ein Burnout vermeiden. Kann Autogenes Training helfen?
Wenn wir mit unseren Stress besser umgehen können, dann haben wir eine Chance zufriedener zu leben und laufen nicht Gefahr, ein Burnout zu erleiden.
Stressanzeichen sowie Burnout-Symptome können durch Entspannungsübungen gemildert bzw. behoben werden. Es ist wichtig, in Stresssituationen entspannt zu bleiben. Mit Autogenen Training als einer Form der Selbstentspannung ist es möglich, dies zu lernen.
Was ist Autogenes Training?
Autogenes Training basiert auf Autosuggestion, die zu einem Entspannungszustand führt. Der Psychiater Johannes Heinrich Schultz entwickelte sie aus der Hypnose heraus. In Österreich und Deutschland ist es heute eine gesetzlich anerkannte Psychotherapiemethode.
Entspannung von innen heraus
Dem Begründer war es ein Anliegen und es ist zugleich das Ziel des Autogenen Trainings, dass der Übende die Entspannung selbst von innen heraus erzeugt und nicht von aussen durch einen Trainer oder Tonträger. Es ist zugleich eine wichtige Unterscheidung zwischen anderen Entspannungstechniken bzw. -übungen.
Der Psychiater war lange Zeit in einem Berliner Hypnose-Ambulatorium tätig, dessen Erfahrungen ihn dazu bewegten eine Selbsthilfemethode nach wissenschaftlichen Prinzipien zu entwickeln. Der Auslöser dafür war die Entdeckung, dass es vielen Menschen möglich ist, mit ihrer Vorstellungskraft einen Zustand tiefster Entspannung zu erreichen.
Das Autogene Training wurde ursprünglich entwickelt um die psychotherapeutische Behandlung kranker Menschen zu unterstützen. Heute wird es ebenso von gesunden Personen genutzt um die eigenen Leistungen oder ganz allgemein die Lebensqualität zu verbessern.
Wie wird bei Autogenen Training der Entspannungszustand erreicht?
Das autogene Training wird der Körpertherapie zugeordnet, da die Basis die Entspannung der Muskeln ist. Im autogenen Training wird von einem „umgeschalteten“ Zustand gesprochen. Der Übende gelangt von seinem normalen Wachzustand in einen hypnotischen Bewusstseinszustand. Erreicht wird dies durch das Aufsagen formelhafter Sätze.
Wie wird Autogenes Training geübt?
Das autogene Training wird in drei Stufen aufgegliedert.
Die Übungen der ersten, der Grundstufe, richten sich an das vegetative Nervensystem. Durch Autosuggestion in Form von einfachen, kurzen Sätzen wird eine Entspannung des Körpers erreicht, die auch eine Beruhigung des Geistes zur Folge hat. Der Körper wird als schwer erlebt, ebenso wie Wärme, die den Körper durchflutet, Herz und Atmung werden reguliert, der Bauch gewärmt und die Stirn gekühlt.
In der zweiten Stufe, der Mittelstufe, werden vorformulierte Sätze verwendet um eine Verhaltensverbesserung herbeizuführen. Wer Angst vor öffentlichen Reden hat, kann sich durch einen vorformulierten Satz die Nervosität nehmen und ruhig und gelassen eine Ansprache halten. Der Mittelstufe wird immer die Grundstufe vorausgesetzt. Die Entspannungsübung der Grundstufe kann mit der Satzformulierung der Mittelstufe in einer Übung kombiniert werden.
In der dritten, der Oberstufe, werden unbewusste Bereiche des Übenden erschlossen. Sie wird in verschiedenen Formen als Therapie angewendet, so dass es verschiedene Übungen dazu gibt.
Durch regelmässiges Üben können Praktizierende schon innerhalb weniger Sekunden in eine Tiefenentspannung gelangen und in stressigen Momenten mit Gelassenheit reagieren.
Wer das Autogene Training vor dem Schlafengehen übt, fördert den Schlaf und das Wohlbefinden am nächsten Tag.
Wie kann ich Autogenes Training lernen?
Das Autogene Training kann im Selbststudium gelernt werden. Besser ist es jedoch unter der Anleitung eines Trainers. Die Übungen werden im Sitzen oder Liegen absolviert und sollten dreimal täglich praktiziert werden.
Autogenes Training bedeutet somit, dass Gestresste, ihre Spannungszustände selbst lösen können.
Ist Autogenes Training auch bei Burnout empfehlenswert?
Bei psychischen und stressbedingten Belastungen versetzt das autogene Training die Praktizierenden in einen Zustand mentaler und körperlicher Entspannung.
Damit ist es sowohl als Burnout-Prävention wie auch für Patienten mit dem Erschöpfungssyndrom geeignet. Es wird besonders bei Schlafstörungen, Angstzuständen, Muskelverspannungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Asthma, Migräne und Nervosität empfohlen.