Was ist die „innere Kündigung“?
Bei dem Begriff der inneren Kündigung handelt es sich um einen Begriff aus der Arbeitswelt. Ist die innere Kündigung der Anfang von Burnout?
Mit der Wortbildung „innere Kündigung“ werden Phänomene in der Arbeitswelt wie ein minimaler Arbeitseinsatz und mangelnde Arbeitsmotivation zu beschreiben versucht. Dabei handelt es sich um ehemals motivierte Beschäftigte, die engagiert arbeiteten und sich mit ihrer Arbeit bzw. dem Unternehmen identifizierten.
Wer innerlich kündigt, kündigt nicht den formalen Arbeitsvertrag, sondern die Verbindung, den psychologischen Vertrag mit seinem Arbeitsplatz. Er macht nur noch Dienst nach Vorschrift.
Das bedeutet, dass er nur das Minimum erfüllt, um seinen Job zu behalten. Oft wird das sinkende Engagement verborgen, was einen hohen Druck auslöst und die Betreffenden stark unter Stress setzt.
Wie kommt es zur inneren Kündigung?
Oft erfüllen sich die beruflichen Vorstellungen von Aufstieg und Karriere nicht, wenn der Betreffende bei einer Beförderung übergangen wird, wenn die Bezahlung zu gering ist und wenn sich die Arbeit als nicht ausfüllend zeigt und die Alltagsroutine belastend wird.
Zur inneren Kündigung kann es ebenso kommen, wenn es zu Diskrepanzen oder Auseinandersetzungen mit Führungskräften oder Kollegen kommt. Es kommt auch vor, dass sich Mitarbeiter an Kollegen orientieren, die bereits innerlich gekündigt haben und nur noch einen minimalen Arbeitseinsatz praktizieren.
Neben diesen Ursachen können auch unberechtigte Eingriffe in den Kompetenzbereich und willkürliche, übertriebene Kontrollen dazu führen.
Zuletzt kann es zur inneren Kündigung kommen, wenn Arbeitnehmer sich bewusst von ihrer beruflichen Tätigkeit distanzieren und ihren Schwerpunkt auf die Familie und Freizeit setzen und die Beschäftigung unter Geldverdienen abgehakt wird. Zudem ist der minimale Arbeitseinsatz oft ein Phänomen vor dem Ruhestand.
Kann die innere Kündigung zum Burnout führen?
Wie Studien belegen, ist es nicht die Beschäftigung oder der Beruf, der ein Burnout auslösen kann, sondern vielmehr die Anforderungen, die man selbst an sich stellt, die an einen von aussen gestellt werden und die Umgebung, in der man arbeitet. Wer also innerlich gekündigt hat, ist extrem Burnout gefährdet.
Wer sich innerlich bereits von seinem Arbeitsplatz getrennt hat, sollte sich auf Burnout-Symptome hin testen lassen und im besten Fall mit einem Experten sprechen um ggf. frühestmöglich eine Therapie zu beginnen.