Musisch interessierte Ärzte – als Burnout-Coaches???
Mehr Empathie durch Kunst? Bessere Behandlungen durch Literatur? Weniger Burnout durch mehr Musik?
Kunst und Medizin haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Doch die Studie der Thomas Jefferson University und der Tulane School of Medicine eröffnen nun interessante Fakten, die wissenschaftlich nachgewiesen sind.
Zwei positive Effekte
Tatsächlich haben Medizin und Kunst eine positive Wechselwirkung. Sie kommt Patienten ebenso wie den behandelnden Ärzten zugute.
Laut der Studie sind Menschen, die Ausstellungen und Theateraufführungen besuchen, sich für Literatur interessieren oder ein Instrument spielen, Neuem gegenüber offener und empfänglicher gegenüber den Gefühlen ihrer Mitmenschen. Es ist nicht wichtig, ob sich, in diesen Fall die Mediziner aktiv oder passiv dafür interessieren. Alleine das Interesse zählt, ob sie Musik hören oder ein Bild betrachten.
Umgekehrt sollen Studenten, die weniger kunstinteressiert sind, häufiger von einer physischen und psychischen Erschöpfung oder einem Burnout betroffen sein.
Musische Disziplinen in der medizinischen Ausbildung
Die Forscher plädieren infolge, dass mehr künstlerische Disziplinen Teil der medizinischen Ausbildung werden. Die Unis sollten Studenten ermutigen, sich nicht nur Chemie und Biologie sondern auch Musik und Literatur zu widmen.
Künstlerische Workshops und Kurse sollten Teil der Studiengänge sein. Auf diese Weise werden Fähigkeiten gefördert, die den Umgang mit den Patienten verbessern, die Beobachtungsgabe, Selbstreflexion und Empathie u. a. fördern.
Kunst und Medizin sollten nicht mehr so weit auseinander driften und die rechte und linke Hirnhälfte sich wieder annähern, zum Wohle der Ärzte und Patienten um u. a. Burnout zu vermeiden als auch zu heilen.
Studie im Fachjournal „Journal of General Internal Medicine“ veröffentlicht
An der Studie nahmen 739 angehende Ärzte teil. Es wurde das musische Interesse und die Auswirkungen auf psychologische Eigenschaften wie emotionale Intelligenz und Empathie gemessen wie ebenso negative Eigenschaften wie Erschöpfung, physisch wie psychische und kognitive Müdigkeit.