Burnout durch bröckelnde Motivation?
Was sind Motivationstypen? Was haben implizite Beweggründe mit unseren Jobanforderungen zu tun?
Eine kürzlich veröffentlichte Studie im Journal „Frontiers in Psychology“ wertete die Antworten von 97 Teilnehmern über die Motivation an ihrem Arbeitsplatz aus.
Dabei zeigte sich, dass es zwei grundlegende, menschliche Motive gibt, die mit unserem Arbeitsplatz übereinstimmen sollten. Anhand der Befragung wurden die Probanden in zwei Gruppen eingeteilt.
Power oder Affiliation Motive
Menschen, die als „power motives“ bezeichnet werden, sind jene, die für andere verantwortlich sein und etwas leiten wollen.
Die andere Gruppe, der „affiliation motives“ ist eine Zugehörigkeit und das Schmieden von positiven Beziehungen mit anderen wichtig.
Wer in seinem Beruf nicht seine Motive antrifft, läuft Gefahr, ein Burnout zu erleiden.
Die Studie zeigte zugleich auf, dass Menschen, die Verantwortung übernehmen, etwas leiten wollen, eher zu physischen Burnout-Symptomen neigen, wie Kopfschmerzen oder Kurzatmigkeit, wenn ihr unbewusstes Bedürfnis nicht mit ihrem Arbeitsplatz übereinstimmt.
Menschen, denen die Beziehungen am Arbeitsplatz wichtig sind, leiden eher unter emotionalen Symptomen, die letztendlich ein Burnout auslösen können.
Die Co-Autorin der Studie Beate Schulz von der Universität Leipzig bezeichnet das Burnout im Wesentlichen als „Erosion der Motivation“.
Kurzer Stress oder lange Demotivation – was verursacht ein Burnout?
Auch der Psychologe Vincent Passarelli kommt zu dem Schluss, dass kurzzeitiger, starker Stress weniger bedrohlich für uns ist, denn unser Organismus ist darauf vorbereitet. Anders sieht es mit konstanten Belastungen aus.
Auch das falsche Motiv am Arbeitsplatz ist eine dauernde Belastung. Die Unzufriedenheit wenn implizite Bedürfnisse nicht erfüllt sind, kann zu einer emotionalen, geistigen und körperlichen Erschöpfung führen.
Die richtige Motivation für den Arbeitsplatz
Wer häufig an Kopf- oder Rückenschmerzen leidet, wer bemerkt, dass er keine Begeisterung für seinen Arbeitsplatz aufbringt, wer von einem andern Job träumt als er hat, sollte sich über einen Jobwechsel Gedanken machen.
Die falsche Motivation am Arbeitsplatz kann ein Burnout begünstigen und gerade beim Erschöpfungssyndrom ist die Prävention das Mittel der Wahl.