Was ist eine vegetative Dystonie?
Vegetative Dystonie bedeutet eine fehlregulierte Spannung. Aber was steckt dahinter?
Eine Reihe unterschiedlicher Symptome wie Nervosität, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Krämpfe und Schlafstörungen werden unter dem Sammelbegriff vegetative Dystonie zusammengefasst.
Sie alle hängen mit einer Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems zusammen, mit jenen Nerven, die nicht willkürlich ansteuerbar sind.
Wie zeigt sich eine vegetative Dystonie?
Wörtlich bedeutet es eine fehlregulierte Spannung des vegetativen Nervensystems. Dieses ist für viele teils lebenswichtige Funktionen im Körper wichtig, die willentlich kaum oder gar nicht beeinflusst werden können. Aus diesem Grund wird das vegetative Nervensystem oft auch als autonomes System bezeichnet, da alle Körperfunktionen automatisch ablaufen. Es reguliert die Verdauung und den Blutdruck, aktiviert an heissen Tagen die Schweissdrüsen oder verengt bei grellem Licht die Pupillen oder erhöht die Atmung bei Stress.
Bei einer vegetativen Dystonie kommt es zu einer Fehlregulierung. Unter Experten ist sie allerdings umstritten und wird teilweise von unterschiedlichen Synonymen abgelöst wie neurovegetative Störung, vegetative Neurose und autonome Dysregulation. Leiden Patienten dauerhaft unter den genannten Symptomen ohne erkennbare physische Gründe, wird generell von funktionellen Syndromen oder somatoformen Störungen gesprochen.
Zum vegetativen Nervensystem gehört der Sympathikus und Parasympathikus. Als Gegenspieler erhöhen oder senken sie die automatischen Funktionen. Bei einer vegetativen Dystonie kommt es je nach Fehlfunktion zu den fehlerhaften Regulationen wie ein zu hoher oder zu niedriger Puls, Verstopfung, Durchfall, Schwindel, vermehrte Schweissbildung oder eine Reizblase usw.
Welche Ursache und Risiken birgt die vegetative Dystonie?
Die Ursachen sind nicht klar abgrenzbar. Es werden körperliche, seelische und soziale Gründe vermutet. Wird eine physische Ursache ausgeschlossen, muss eine psychosomatische Ursache in Betracht gezogen werden. Wichtig sind auch die Krankengeschichte, Medikamente und die Lebenssituation des Betroffenen. Eine vegetative Dystonie kann ein Hinweis auf ein Burnout sein.
Wie wird eine vegetative Dystonie behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach dem Auslöser und ihrer Ausprägung. Manchmal muss auch der Verlauf der Beschwerden beobachtet werden. Bei somatoformen Störungen legen sich die Symptome oft von selbst. Wenn nicht, kann auch eine Psychotherapie empfohlen werden, denn oft haben körperliche Symptome ihren Ursprung in der Psyche.
Die vegetative Dystonie hat in der Regel eine gute Prognose und es besteht auch bei einem schweren Verlauf der vegetativen Dystonie stets die Möglichkeit, dass sie sich zurück entwickelt. Zudem wird die Lebenserwartung nicht eingeschränkt.