Kinderbetreuer mit Burnout?
Warum erleiden Kinderbetreuer ein Burnout?
Die österreichische Arbeiterkammer hat die Situation der steirischen Kinderbetreuer von der sozialökonomischen Forschungsstelle (SFS) untersucht. Die Auswertung von 2.400 Fragebögen von Mitarbeitern privater Kinderbetreuungseinrichtungen ergab, dass jeder zweite Kinderbetreuer Burnout gefährdet ist.
Dabei beeindruckte bereits, dass die Rückgabequote des Fragebogens doppelt so hoch war, wie gewöhnlich. Tatsächlich ist fast jeder zweite Kinderbetreuer erschöpft und Burnout gefährdet.
Warum sind Kinderbetreuer für das Erschöpfungssyndrom gefährdet?
Lt. dem Fragebogen sind die Arbeitsbedingungen äusserst schwierig. So soll für die Anzahl der Kinder zu wenig Betreuungspersonal und zu wenig Vorbereitungszeiten zur Verfügung stehen sowie ein hoher Verwaltungsaufwand anfallen, wodurch die Arbeitsbelastungen zu einen Burnout führen können.
Da die Bezahlung sehr niedrig ist und damit eine geringe Wertschätzung des Berufes besteht wird die Burnout-Gefahr noch erhöht.
Zuletzt fühlen sich die Mitarbeiter lt. dem Fragebogen durch Infektionen belastet und den von den Kindern verursachten Krach. Damit wird deutlich, wie ein Engagement zum Burnout-Risiko werden kann.
Kinderbetreuung als Burnout-Risiko?
Soziale Berufe haben eine Anziehung, denn mit diesem Beruf wird nicht nur Geld verdient, sondern auch ein soziales Engagement verwirklicht, das viele als Lebensidee haben. Dazu gehört auch der Beruf des Kinderbetreuers oder des Erziehers.
Oftmals engagieren sich Beschäftigte aufgrund ihrer Ideale besonders stark. Trotz schlechter Arbeitsbedingungen oder niedrigen Verdienst setzen sie sich weiter für ihre Aufgaben ein und laufen Gefahr, ein Burnout zu erleiden, wenn bestimmte Faktoren zusammentreffen.
Das Ideal wird zur Belastung und die Menschen, für die sich die Betroffenen einsetzen wollten, werden oft nicht mehr als Personen wahrgenommen sondern nur noch als belastende Strukturen. So wurden die Kinder von vielen Betreuern nur noch als schreiendes Etwas gesehen und nicht mehr als zu betreuende Kinder.
Was löst das Burnout aus?
Das Beispiel der Kinderbetreuer zeigt, dass beim Burnout meist verschiedene Faktoren zusammenspielen wie die Persönlichkeit der Betroffenen und die vorliegenden Arbeitsbedingungen.
Das Engagement und der Idealismus können an schlechten Arbeitsbedingungen regelrecht zerbrechen und zu einen Burnout führen. Zuletzt leidet auch die Qualität der Arbeit.
Das Beispiel der Kinderbetreuer zeigt, wie wichtig es vom Arbeitgeber ist gute Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, die eine gute Arbeit und das Engagement der Beschäftigten unterstützen.
Im Falle der alarmierenden Studienergebnisse, sollen die zu betreuenden Kindergruppen verkleinert werden, so dass die Betreuung der Kinder realistisch gewährleistet werden kann. Zudem soll das Gehalt angehoben werden.