Wie werde ich Zyniker?
Was hat Zynismus mit dem Burnout zu tun? Verdrängung oder Symptom?
Zynismus ist keine Charaktereigenschaft und niemand wird als Zyniker geboren. Menschen werden vielmehr dazu.
Mit einem meist messerscharfen Verstand werden die zynischen Analysen oft bewundert, die bissigen Bemerkungen aber gefürchtet.
Wer mit Zynikern zu tun hat, steht einen Kollegen, Chef oder Familienmitglied mit einer scheinbar gefühllosen, bis zu einer Menschen verachtenden Haltung gegenüber.
Wie wird man zum Zyniker?
Zyniker sind ehemalige Idealisten. Es sind Menschen, die einmal etwas verändern wollten, Idealisten, die sich engagiert und irgendwann kapituliert haben. Die Begeisterung hat sich längst in Frustration und Ablehnung gewandelt.
Zyniker verbergen etwas. Der Idealismus und die Begeisterung sind geschwunden. Und daran leiden diese Menschen, dass sie das, was sie sich vorgenommen haben nicht schaffen oder bereits daran gescheitert sind. Sie reden ihre Ideale schlecht und hoffen, sich dann besser zu fühlen.
Schuldgefühle und Scham machen sich breit aufgrund der unerreichten Ziele. Zyniker versuchen Distanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit sowie zwischen sich und ihrer Umwelt zu bringen. Dafür setzt er seine restliche Energie in zynische, destruktive Bemerkungen um.
Verletzende Äusserungen erfolgen gegen sich selbst und sein nahes Umfeld um die eigenen Ideale und die der anderen lächerlich zu machen und alles als minderwertig zu betrachten.
Mit einem Zyniker zusammen zu leben oder zu arbeiten ist mehr als belastend. Als Chef kann er jede Initiative im Keim ersticken und zeigen dass schlechte Zustände unveränderlich sind. Damit behält er sein Gesicht als Gescheiterter.
Für Vorgesetzte ist es schwierig, denn Zyniker bremsen und demotivieren Kollegen.
Besonders aber schaden Zyniker sich selbst. Mit ihrer Haltung schützt er sich und bringt sich über den Tag. Gesund ist das nicht, ohne Lebensfreude und Optimums seine Tage zu fristen.
Zynismus als Vorstufe zum Burnout?
Für Burnout-Experten ist Zynismus ein Symptom grosser emotionaler Erschöpfung. Zyniker sind keine destruktiven Menschen, nur enttäuschte Idealisten. In der Behandlung des Burnouts muss an den Schuldgefühlen und der Scham gearbeitet werden, das Ideal nicht erreicht zu haben.
Es gilt die Kraftquelle, die uns Lebenslust und Lebenssinn gibt, bei Zynikern wieder aufzubauen, denn Zynismus zerstört nicht nur einen selbst sondern belastet und demotiviert das nahe Umfeld.