Wie gefährden Depressionen das Herz?
Es ist wichtig Depressionen ernst zu nehmen und sie zu behandeln. Auf Dauer können sie stärker dem Herzen schaden als bisher angenommen und haben andere schwere körperliche Folgen …
Depressionen bei Männern sind laut Studien ein ebenso grosses Risiko für Herzkreislauferkrankungen wie ein erhöhtes Cholesterin oder Übergewicht. Daten sprechen dafür, dass ohne einer beteiligten Depression, 15 Prozent der tödlichen Ausgänge von Herzkreislauferkrankungen, vermeidbar gewesen wären. Damit kann ein psychisches Phänomen einen grösseren Einfluss auf den Körper haben als bisher angenommen.
Depression abklären
Mit der Therapie der Depression könnte zum Teil ein Herzinfarkt vermieden und Leben gerettet werden. Aus diesem Grund wäre es sinnvoll bei Hochrisikopatienten in Zukunft eine Depression standardmässig abzuklären. Behandelnde Ärzte sollten eine depressive Stimmung als Teil des Risikobildes der kardiovaskulären Erkrankung sehen.
Dies ist das Fazit einer umfassenden Studie des Helmholtz Zentrums München, der Technischen Universität München (TUM) und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), die über zehn Jahre lang Daten von Männern zwischen 45 und 74 Jahren auswertete.
Depression als Risikofaktor bei Herzkreislauferkrankungen
Der Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauferkrankungen und Depressionen wurde bereits in früheren Forschungen nachgewiesen. Neben der hohen Zahl an Daten ist an der Studie die Aussage neu, dass die Depression ein ebenso grosser Risikofaktor wie die klassischen Erkrankungen sein kann.
Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Kardiologen und Psychiatern
So wird auf die wichtige Zusammenarbeit von Hausärzten, Kardiologen und Psychiatern hingewiesen, die in der Praxis noch verbessert werden könnte.
Allerdings werden Depression sehr häufig nicht erkannt, da die Betroffenen keinen Psychiater aufsuchen, weil sie die Erkrankung nicht ernst genug nehmen oder aus anderen Gründen. Dabei ist die Depression eine Form von massivem Stress.
Die Depression wirkt auf die Gefässe, ebenso auch über die Stresshormone, die den Stoffwechsel verändern. Es können chronische Entzündungsvorgänge entstehen, die die Gefässe verändern und die Blutgerinnung fördern. Dadurch erhöht sich die Gefahr, dass die Adern verstopfen.
Die Kombination Herzpatient mit Depression birgt dabei noch ein besonderes Risiko, da die Patienten häufig nicht regelmässig ihre Medikamente einnehmen, die Ernährung wie auch sportliche Aktivität im Vergleich zu Nicht-Depressiven vernachlässigen.