Wenn der Mund offen bleibt!
Bekommen Sie genug Luft durch die Nase? Fühlt sich Ihr Mund oft trocken an? Was ist die Atemtherapie nach Buteyko?
Druck und Stress kann uns schon einmal den Atem nehmen oder unser natürliches Atemmuster stören. Wenn wir zu oft durch den Mund atmen, kann das zu gesundheitlichen Belastungen führen.
Was passiert bei der Mundatmung?
Wenn wir gestresst sind, benötigt unser Körper mehr Sauerstoff. Unsere Atmung wird schneller und voller. Meistens rutscht unsere Atmung dann von der Zwerchfellatmung in die Brustatmung hoch. Das ist sinnvoll, wenn es zu kurzfristigen Stress kommt und in der Entspannung wieder in den Bauch geatmet wird.
Durch die heutigen Belastungen und sich aneinanderreihenden Stressmomente bleibt unsere Atmung oft im Stress-Modus. Im wahrsten Sinne des Wortes können wir die Atmung nicht mehr herunterfahren.
Durch die starke Ausatmung durch den Mund verlieren wir zu viel Kohlendioxid. Es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Kohlendioxid und Sauerstoff.
Bei der Atmung denken wir zuerst an den Sauerstoffgehalt im Blut. Ebenso wichtig ist zugleich der Kohlendioxidgehalt. Nur wenn er bei 5 Prozent liegt, kann genügend Sauerstoff vom Blut in die Zellen gelangen (Bohr-Effekt).
Der Körper reagiert und lässt beispielsweise die Atemwege anschwellen. Wir bemerken eine dichte Nase oder der Brustkorb fühlt sich eng an. Durch das Gefühl der Enge atmen wir erst recht durch den Mund und so entsteht ein Teufelskreis, den der Körper nicht mehr ausgleichen kann.
Die Mundatmung fördert die Infektanfälligkeit der oberen Atemwege, kann Heuschnupfen und Asthma auslösen sowie Schnarchen und eine Schlafapnoe unter anderem begünstigen.
Hingegen der allgemeinen Meinung benötigen wir nicht mehr sondern eher weniger Atem. Eine voluminöse Atmung darf allerdings nicht mit einer tiefen Atmung wie bei der Zwerchfellatmung verwechselt werden.
Falsche Atmung
Schon Kinder gewöhnen sich eine falsche Atmung durch den Mund an, die zu vielen gesundheitlichen Belastungen, angefangen von Konzentrationsstörungen bis hin zu Ohrenproblemen führt.
Aus diesem Grund sollte bei einer Mundatmung, nicht nur bei Kindern, der Ursache immer auf den Grund gegangen werden.
Neben der Behandlung der gesundheitlichen Störung sollte zugleich von der Mund- wieder auf die Nasenatmung umgestellt werden. Eine Möglichkeit ist die Buteyko-Methode.
Was ist die Buteyko-Atemtherapie?
Das Ziel der Buteyko-Atemtherapie ist ein ruhiger und gleichmässiger Atemfluss durch die Nase. Zuerst wird von der Mund- auf die Nasenatmung umgestellt. Dadurch wird das Atemvolumen gleichzeitig minimiert, da die Atemwege der Nase sehr viel enger sind. Infolge steigt der Kohlendioxidgehalt im Blut wieder an und es kommt mehr Sauerstoff in die Zellen, wie beispielsweise auch in die Gehirnzellen.
Ein weiterer Schritt ist die Entspannung des Atems. Auch hierdurch wird das Atemvolumen vermindert. Teil der Therapie ist das Trainieren von anstrengenden Momenten wie Treppensteigen oder Sport um nicht ausser Atem zu geraten.