Was sollten Sie über Männerdepressionen wissen?
Zeigt sich eine Depression bei Männern anders als bei Frauen? Welche untypischen Symptome haben Männer? Sind Männer weniger depressiv?
Als klassische Symptome einer Depression gelten Antriebslosigkeit, Traurigkeit und Angst. Doch bei der klassischen Diagnose handelt es sich um Symptome, die Frauen bei einer Depression zeigen.
Das verführt dazu anzunehmen, dass Männer weniger an Depressionen leiden als Frauen. Bei etablierten Fragebögen wird sich an den „weiblichen“ Symptomen orientiert. Das führt zu der Annahme, dass jeder achte Mann mindestens einmal in seinem Leben an einer Depression erkrankt und das weibliche Risiko doppelt so hoch ist, zumindest lt. der Statistik.
Dabei kommen Wissenschaftler, die über Gender und psychische Störungen forschen nun zu dem Schluss, dass Depressionen bei Männern unterdiagnostiziert und untertherapiert sind.
Welche Symptome haben Männer bei einer Depression?
Statt traurig werden Männer eher aggressiv, statt Antriebslosigkeit packt Männer die Arbeitswut und sie greifen zu Alkohol.
Das eine Depression bei Männer seltener diagnostiziert wird, kann zudem mit dem traditionellen Rollenbild von einem starken Mann zusammenhängen. Dadurch gehen sie seltener zum Arzt. Zudem können sie eine psychische Erkrankung weniger akzeptieren, gilt sie doch noch als „Frauenkrankheit“, was den Gang zum Arzt ebenfalls erschwert.
Stattdessen versuchen sie die Krankheit durch Arbeit, Aggression und Alkohol zu kompensieren.
Experten gehen mittlerweile davon aus, dass die Depression bei beiden Geschlechtern gleichermassen verbreitet ist. Ein Hinweis ist, dass Männer, trotz niedrigerer Depressionsraten dreimal häufiger durch Selbstmord sterben als Frauen. Depressionen gelten als Hauptursache für Suizid.
Depressionen – chronisch – Sucht – Suizid
Depressionen zählen zu den lebensbedrohlichen Erkrankungen.
Dabei gibt es riesige Fortschritte in der Behandlung von Depressionen und vier von fünf Depressiven können dauerhaft geheilt werden.
Die Ursachen sind Kombinationen, wenn sensible Menschen überproportional belastet werden. Persönliche Faktoren wie Erziehung, Selbstwertgefühl und tiefgreifende Erlebnisse sowie genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle.
Bei einer Depression werden weniger Neurotransmitter (die Stoffe die Nervenreize übertragen) ausgeschüttet. Durch Antidepressiva kann das Ungleichgewicht im Hirnstoffwechsel ausgeglichen werden. Dadurch bessern sich die Symptome und können zeitweise verschwinden.
Anzeichen einer Depression sind bei Frauen eher psychisch, während sie sich bei Männern häufiger durch körperliche Symptome wie häufige Schlafstörungen oder Rückenschmerzen zeigen.
Es ist wichtig dies als Warnzeichen zu verstehen und ärztlich abklären zu lassen.