Was ist eine atypische Depression?
Atypische Depressionen können eine Herausforderung bei der Diagnose sein, denn die Symptome wie gesteigerter Appetit z. B. entsprechen nicht dem Bild einer Depression …
Als a-typische Depression wird eine Depression mit teils gegensätzlichen Symptomen beschrieben. Statt Appetitlosigkeit haben Betroffene beispielsweise sogar einen gesteigerten Appetit, was zu einer grossen Gewichtszunahme führen kann oder statt Schlaflosigkeit ein hohes Schlafbedürfnis, das jedoch keine Erholung bringt. Von a-typischen Depressionen sind vor allem Frauen betroffen.
Bei gesundheitlichen Störungen wie Bulimie, einer sozialen Phobie oder einer Körperbildstörung treten a-typische Depressionen häufig auf.
Welche Symptome kennzeichnen eine a-typische Depression?
Die Diagnose wird durch eine Konstellation von mindestens zwei Symptomen gestellt, wie höheres Schlafbedürfnis (Hypersomnie), Esssucht (Hyperphagie), Schwerfälligkeit, sprich bleiartigen Schweregefühl der Extremitäten und einer hohen Sensibilität gegenüber Kritik und sozialer Ablehnung.
Ein häufiges Kennzeichen ist eine Stimmungsreagibilität. Das bedeutet, dass die Betroffenen auf positive Lebensereignisse überaus erheitert reagieren.
Nicht normal!
Depressionen ebenso wie die Symptome einer atypischen Depression sind für uns auf eine Art unsichtbar. Wir bemerken, dass etwas nicht mit uns stimmt oder besser: etwas ist anders geworden.
Wir fühlen, reagieren und handeln anders. Oft hält das bleierne Gefühl Betroffene von einem Handeln ab. Wer sich anhaltend so fühlt, sollte Hilfe suchen. Ein erster Ansprechpartner kann der Hausarzt ein anderer Arzt oder Therapeut des Vertrauens sein.
Wie kann eine a-typische Depression therapiert werden?
Wichtig ist eine therapeutische Begleitung der Betroffenen, die teils medikamentös unterstützt wird, was allerdings noch schwierig ist, da viele Nebenwirkungen auftreten.
Wie auch bei anderen Depressionen erzielt die Psychotherapie beachtliche Erfolge.
Es ist wichtig, dass Betroffene wieder Gefallen am Alltag finden und ihren Tagesablauf organisieren. Das kann zuerst zusammen mit einem Therapeuten oder Coach geschehen und Stück für Stück alleine bewältigt werden.
Durch die Begleitung erhalten die Betroffenen einen Ausgang aus ihrer Isolation oder ihrer aussichtslosen Situation für die die unspezifischen Symptome oft gehalten werden.
Viele Betroffene halten sie für Teile ihrer Persönlichkeit statt für eine behandelbare gesundheitliche Störung. So können wiederkehrende, negative Denkprozesse aufgelöst, Fortschritte bemerkt und eine Behandlung erfolgreich durchgeführt werden.