Von gesund auf krank eingestuft?
In den USA wurde der Wert des Bluthochdrucks neue definiert. So schnell kann es gehen. Unveränderte Blutdruckwerte und dennoch werden wir als krank eingestuft. Wann sollten wir mit unserem Hausarzt sprechen?
Blutzucker oder Blutdruck messen, nicht zu vergessen den Cholesterinspiegel. Hinzu kommt das Testen der Körperfunktionen und Bilder machen. Irgendeine Abweichung wird sich finden, denn die Maschinerie der Diagnosemethoden ist heute so ausgefeilt, dass sich schon irgendeine Anomalie finden wird. Und, das sollte uns zuerst einmal nicht beunruhigen.
Menschen zu Patienten machen
Die American Heart Association hat die Grenzwerte gesenkt. Wer zuvor einen Blutdruck von 130 zu 80 hatte, wurde als gesund eingestuft. Mit der neuen Regelung wird ein als gesund geltender Mensch plötzlich zum Patienten, nur aufgrund eines neu festgesetzten Wertes.
Die neuen Grenzwerte haben sicherlich mit der Zunahme von Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und nicht zuletzt mit einer ständig dicker werdenden Population zu tun.
Die Sache mit dem Blutdruck
Dabei wird übersehen, dass die Grenzwerte im Grunde Richtwerte sind, an denen sich orientiert werden sollte. Ärzte bestätigen aus ihrer Praxis, dass es mit dem Blutdruck nicht so einfach ist. Es gibt Schwerarbeiter oder Sportler, die aufgrund ihres Alltags einen relativ hohen Blutdruck haben, ohne Anzeichen eines Bluthochdrucks. Auch die Physiologie einer Person kann dazu führen, dass er die Richtwerte übersteigt und sich dennoch wohlfühlt.
Hinzu kommt der sogenannte „Weisskittelhochdruck“. Wenn beim Arzt der Blutdruck gemessen wird, dann verursacht die Aufregung meist erhöhte Werte.
Anzeichen für einen zu hohen Blutdruck
Neben dem Blutdruckmessen sollte das eigene Empfinden nicht vergessen werden. Wenn wir uns ertappen, unruhig ohne ersichtlichen Grund zu sein, wenn wir vermehrt Kopfschmerzen haben, zunehmend Schlafstörungen bekommen, Kurzatmigkeit, Sehstörungen oder ein gehäufter Harndrang, dann können das Anzeichen für einen zu hohen Blutdruck sein.
Missempfinden, was tun?
Auch wer meint die Ursachen zu kennen, kann sich an seinen Hausarzt wenden. Die Symptome sollten ernst genommen werden. Oft lassen wir eine gesunde Lebensweise schleifen, was auf Kosten unserer psychischen und physischen Gesundheit geht.
Missempfindungen sind erste Warnzeichen, die von einem Arzt oder Therapeuten unseres Vertrauens untersucht werden sollten. Wir sollten wieder unserer Körperwahrnehmung und -empfindung vertrauen als uns krank oder gesund einstufen zu lassen.
Krank gemacht
Durch die neuen Grenzwerte in den USA wurden statt 32 Prozent aller Erwachsenen nun 46 Prozent als krank mit erhöhten Blutdruck eingestuft. In ein paar Jahren werden die Werte womöglich auf 120 zu 80 gesenkt. Sind wir dann alle krank?