Verdrück‘ Dir keine Träne!
Warum ist Weinen gesund? Sind Hormone in den Tränen enthalten? Kann Weinen entstressen und Schmerzen stillen?
Schämen Sie sich für ihre Tränen oder sind Sie nahe am Wasser gebaut? Wünschen Sie sich Weinen zu können oder sind Sie bereits eine regelrechte Heulsuse?
Eine Träne wiegt ca. 15 Milligramm und in ihr sind Hormone und Mineralsalze wie Mangan, Kalium und Calcium enthalten. Dadurch haben unsere Tränen auch einen salzigen Geschmack.
Wann fliessen Tränen?
Tränen fliesen, wenn wir traurig oder wütend sind, wenn wir gestresst oder überfordert aber ebenso unfair behandelt fühlen, wenn wir Mitleid oder auch Schmerzen haben. Manchmal kullern auch die Tränen vor Rührung oder Freude. Und, es ist gut, dass wir Weinen.
Warum tut es gut zu weinen?
Weinen, wenn wir Tränen endlich zulassen, dann lassen wir ebenso unseren Gefühlen ihren freien Lauf, lassen Angst oder Trauer raus, lassen Wut oder Freude ausbrechen und stauen dadurch keine negativen Gefühle und Gedanken auf.
Übrigens ist Weinen evolutionsbedingt eine Schutzfunktion unseres Organismus und dient als Verarbeitungsstrategie. Wir lösen Spannungen und fühlen uns erleichtert. Unserer eigenen Gesundheit zuliebe, sollten wir uns die Tränen gönnen, wenn es an der Zeit ist.
Was bewirken unsere Tränen noch?
Wir produzieren Hormone, wenn wir weinen und einige haben eine schmerzstillende Wirkung. Ein Teil der Hormone ist in den Tränen enthalten, aber der Grossteil befindet sich im Blut. Dadurch geht es uns besser, wenn wir Weinen.
Oft wird Kindern das Weinen abtrainiert. Dabei ist Weinen ein natürlicher Schutzmechanismus und wenn wir es unterdrücken, dann verstärken wir nachweislich den Schmerz, wenn wir uns beispielsweise verletzt haben.
Vor Stress weinen?
Wenn wir weinen, weil wir gestresst sind, dann sollten wir weinen und uns eine Pause nehmen. Es kann eine Pause sein, ein Spaziergang oder auch eine längere Auszeit. Wer wegen Stress weint, der sollte diese Signal seines Körpers ernst nehmen. Anders wie bei Schmerzen wird hier vom Organismus das Hormon Prolaktin produziert, das eine beruhigende Wirkung hat. Übrigens hat eine Studie ergeben, dass Männer, die sich keine Tränen gönnen, häufiger unter stressbedingten Erkrankungen leiden.
Krokodilstränen und Tränenfilm
Zudem gibt es noch die sogenannten Krokodilstränen, die künstlich herbeigeführt werden. Dann enthalten sie keine Hormone. Ähnlich sind die Tränen, die beim Zwiebelschneiden fliessen. Sie entstehen aufgrund der Reizung der Schleimhäute und Bindehaut. Das Auge reagiert, weil es den Störfaktor ausspülen möchte.
Stolze 100 Liter Tränenflüssigkeit werden im Laufe unseres Lebens produziert, auch wenn wir keine Heulsuse sind. Die natürliche Tränenflüssigkeit befeuchtet unser Auge und erhält die Sehfähigkeit. Mit dem Tränenfilm kann das befeuchtete Auge sich auch gegen Fremdkörper oder Staub wehren. Diese Tränenflüssigkeit besitzt allerdings eine andere Zusammensetzung als emotional bedingte Tränen.
Lassen wir die Tränen doch fliessen, wenn es an der Zeit ist.