Traditionelle Chinesische Medizin gegen das Burnout?
Wie betrachtet die TCM das westliche Burnout-Syndrom? Wie wird ein drohendes Burnout aus traditioneller, chinesischer Sicht behandelt?
Betroffene des Burnouts sind am Limit, sie haben das Gefühl ihre Energie aufgebraucht zu haben. Sie können nicht regenerieren und das führt zu einem Teufelskreis zwischen Unruhe und einer depressiven Grundstimmung. Hinzu kommt die seelische und körperliche Erschöpfung mit vielen unspezifischen Symptomen.
Burnout aus Sicht der chinesischen Medizin
Das Burnout wird in der chinesischen Medizin als Störung des Herzens, der Leber und der Nieren-Energie gesehen. Viele unspezifischen Symptome wie Magen-Darm-Probleme, Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzrasen oder Bluthochdruck, Migräne, Hörsturz oder Essstörungen können aus Sicht der TCM hier zugeordnet werden.
Selbstbehandlung in der chinesischen Medizin
Die traditionelle, chinesische Medizin hat eine ganzheitliche Herangehensweise, zu der auch die Selbstbehandlung gehört. Im Falle eines Burnouts bedeutet dies Pausen einplanen und vor allem eine internetfeie Zeit.
Hinzu kommt viel Bewegung oder Ausdauersport. Dabei geht es nicht um Leistung oder Ziele sondern um die Bewegung wie Walken, Joggen, Radfahren, Wandern oder Spazierengehen und das dreimal pro Woche á 30 Minuten.
Auch die Ernährung trägt zur Behandlung des Burnout-Syndroms bei. So soll auf leichte Kost und eine kleine Mahlzeit am Abend umgestellt werden. Es soll vor allem gekochtes Gemüses und wenig Fleisch gegessen werden. Auf Alkohol, Scharfes, Gegrilltes und auf Fertigprodukte sollte verzichtet werden.
Wie wird das Burnout behandelt?
Die Behandlung des Burnouts erfolgt über den Körper. Das bedeutet, dass ein Gespräch zwar Teil der Behandlung ist, aber nicht zwingend dazugehört. Hier wird das Augenmerk auf die Symptome des Körpers gelenkt und entsprechend der Phasen des Burnouts behandelt.
Befindet sich der Burnout-Patient in der Anfangsphase, die oft mit Überaktivität bis hin zu emotionaler Erschöpfung einhergeht, so soll die Akupunktur Ruhe bringen, das überaktive Yang senken und das seelische Gleichgewicht wieder herstellen.
In einer zweiten Phase leiden die Patienten meist unter seelischen Anspannungen und depressiven Stimmungen, die durch eine Kombination der Akupunktur mit einer Kräutertherapie behandelt werden kann. Die Kräuter wirken vor allem auf Herz und Nieren. Diese Organe werden in dieser Phase des Burnouts besonders belastet.
In einer dritten Phase, in der sich eine verminderte Leistungsfähigkeit und ein sozialer Rückzug zeigen, wird die Behandlung durch eine Energiereserven auffüllende Ernährung ergänzt. Neben der Akupunktur, der Kräutertherapie und der Ernährung nutzen viele Therapeuten ergänzende, bewährte Massnahmen der TCM wie Dauernadeln, Tuina oder die Schröpftherapie, entsprechend dem Symptomenbild und Erfordernissen.