Wir sind meistens auf Perfektionismus getrimmt. Doch manchmal geht es einfach nur um Entspannung, auch beim Zeichnen. Kennen Sie Zentangle?

Haben Sie als Kind gerne gezeichnet? Erinnern Sie sich daran, wie sie still vor sich hin ein Malbuch gefüllt haben, etwas versucht haben abzumalen oder einfach aus Strichen und Farben etwas auch Abstraktes entstehen haben lassen?

Jeder Mensch braucht Entspannung und jeder hat seine eigene Art dies zu tun: meditatives Zeichnen, auch als Zentangle bekannt, ist eine davon.

Viel was wir kennen, wird heute wieder aufgepeppt und neu präsentiert. So entwickelten der ehemalige Mönch Rick Roberts und die Künstlerin Maria Thomas in Amerika das Zentangle. Einmal etwas Anderes, Entspannung aus dem Westen.

Zentangle – schon ausprobiert?

Zen steht für Meditation, für die Kraft aus der Ruhe. Das englische Wort Tangle bedeutet Gewirr. Am Anfang des Zentangle steht ein quadratisches, weisses Papier. Es gibt einen klassischen Ansatz um aus Strichen Formen entstehen zu lassen aber auch viele Motive, die zum meditativen Malen und Zeichnen einladen. Stets wird mit schwarzer Tinte gezeichnet, ohne ein bestimmtes Muster oder Objekt malen zu wollen.

Mit dem Bleistift Stress abschütteln

Genau genommen ist es ein Fineliner, doch auch mit Bleistift kann gezeichnet werden. Das Wesentliche beim Zentangle ist, dass es ungemein entspannend ist, wenn man sich auf das Papier konzentriert und dabei Stress und Ärger hinter sich lassen kann. Wer es schon einmal ausprobiert hat, ist überrascht, wie man selbst in das Zeichnen versinkt und die Zeit vergisst.

Welche positiven Effekte hat Zentangle?

Viele Menschen können ihre Gedanken nicht abschalten. Selbst bei einer entspannenden Tasse Kaffee rumort es noch im Kopf, wird nachgedacht über etwas oder geplant. Besonders belastend ist es, wenn Gedanken ins Negative rutschen. Zentangle bietet die Möglichkeit um abzuschalten.

Kreativität durch meditatives Zeichnen?

Durch das unstrukturierte Malen wird das kreative Denken positiv beeinflusst. Durch das Fehlen der Vorgaben kann jeder wählen, was er zeichnen möchte, so dass keine bewusste Auswahl stattfindet und dadurch übernimmt das Unbewusste. Studien haben ergeben, dass wir dann besonders kreativ sind, wenn wir es schaffen, unsere bewussten Gedanken herunter zu fahren.

Farben tun gut

Obgleich das Zentangle in der klassischen Form schwarz-weiss ist, werden oft Farben mit eingearbeitet. Es ist ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und hat einen Einfluss auf unser Verhalten und unsere Gefühle. Zum einen kann die gewählte Farbe ausdrücken, in welcher Stimmung wir sind, zum anderen kann sie uns auch positiv beeinflussen.

Wie ein Kind

Unsere kindliche Seite wird zu oft unterdrückt durch Ernsthaftigkeit und Forderungen von aussen oder uns selbst. Dabei kann es so befreiend sein, das innere Kind ab und an hervorzuholen.