Stress – wer die Wahl hat, hat die Qual?
Wer zu viele Optionen hat, der fühlt sich schnell gestresst. Warum ist manchmal weniger mehr? Und wann kommt unsere Intuition zum Einsatz?
Wenn wir zum Bäcker oder in einen anderen Laden zum Einkaufen gehen, wissen was wir wollen und wenn wir es auch bekommen, dann ist das Gold wert. Denn, wenn der Lieblingskuchen bereits weg ist, dann beginnen die Entscheidungen, Obst oder doch eher Schokolade?
Noch komplizierter ist der Einkauf von Kleidung, auch wenn es doch nur um eine neue Jeans geht. Welcher Schnitt, stone- oder acidwashet, Knöpfe oder Reissverschluss – und passen muss sie auch noch!
Stresst uns die Vielfalt
Wirtschaftswissenschaftler waren sich lange einig, dass die grosse Auswahl für uns viele Vorteile hat, denn wir ignorieren die unnötigen Alternativen.
Doch ganz so einfach ist es nicht. Es hat sich gezeigt, dass die grosse Auswahl auch Nachteile hat, denn das ständige Entscheiden ist anstrengend. Selbst so etwas, wie ein ganz gewöhnlicher Einkauf wird zum Stress.
Dabei zeigen Studien, dass eine kleine Auswahl den Gewinn eines Geschäftes nicht schmälert, denn oft überfordert eine grosse Auswahl und führt zu keinem Kauf.
Zudem belastet unser Perfektionismus bei einer grossen Auswahl. Denn wir wählen nur etwas aus der Vielzahl. Wenn wir diese eine Jeans wählen, dann gegen 10 andere. Und damit steigt auch die Erwartung, dass wir die richtige und das Beste gewählt haben.
Verpasste Chancen
Was bei einer Jeans oder vielleicht einen Glas Marmelade oder einer Packung Nudeln noch zu verkraften ist, führt bei grossen Entscheidungen oft zu Trauer und Unzufriedenheit. Für welches Studium oder welchen Beruf sollen wir uns entscheiden? Welches Haus oder was für eine Geldanlage?
Hier scheint es, dass wir nur einmal die Wahl aus einer Vielzahl von Möglichkeiten haben.
Weniger Optionen und mehr Intuition
Wie immer geht es letztendlich um Erwartungen. Um Stress und Unzufriedenheit bei Entscheidungen zu vermeiden, sollten wir versuchen, uns mit weniger Optionen zufrieden zu geben und letztendlich dabei auf unsere Intuition setzen. Dann ist weniger mehr.