So klappt der Wiedereinstieg nach dem Burnout!
Wer ein Burnout erlitten hat oder an einer Depression erkrankt ist, für den ist es emotional sehr schwierig, wieder zurück in den Arbeitsalltag zurückzukehren. Wie werden Selbstzweifel und Ängste überwunden?
Die Ausfallzeiten aufgrund psychischer Krankheiten haben sich in den letzten Jahren verdoppelt. Der Gesetzgeber hat vorgesorgt, damit Betroffene, nach langer körperlicher oder psychischer Krankheit wieder einen Neuanfang in der Firma haben und vom Arbeitgeber Leistungen und Hilfen erhalten um einer erneuten Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen.
Wiedereingliederung realistisch machbar machen
Üblicherweise starten Rückkehrer mit einer stufenweisen Wiedereingliederung. Der Arbeitnehmer beginnt mit wenigen Stunden täglich, was nach und nach gesteigert wird.
Was vom Gesetzgeber, von Institutionen wie der Rentenanstalt klar auf dem Papier festgehalten wird, ist allerdings nicht so einfach umzusetzen meinen Betroffene und Burnout-Therapeuten.
Es darf nicht vergessen werden, dass Burnout kein einfach verdorbener Magen oder eine Grippe ist, sondern eine langwierige körperliche und vor allem psychische Erschöpfungskrise, die mit anderen Erkrankungen einhergehen kann wie z. B. mit Depressionen. Daher liegt die Rückfallquote auch mit 50 und mehr Prozent äusserst hoch.
Rückkehrdatum falsch gewählt
Der Grund für die hohe Rückfallquote bei Burnout und anderen psychischen Erkrankungen ist, dass das Rückkehrdatum oft nicht mit dem Heilungsprozess im Einklang ist.
Befindet sich der Betroffene noch in der akuten Burnout-Phase reagieren sie oft abwehrend, ängstlich und mit Selbstzweifeln belegt. Auch die Hilfsangebote der Arbeitgeber werden eher als Zumutung statt als Unterstützung empfunden.
Beispiele zeigt die Reha, wenn scheinbar kleine Therapieaufträge, wie etwas kaufen und auswählen zu Entscheidungshemmungen, Beschämung, Gefühlsdurcheinander, Angst und letztendlich zur Resignation führen.
Sich nicht wieder erkennen
Wer ein Burnout erleidet, erkennt sich oft nicht wieder und das wird sichtbar, wenn es um die Rückkehr in den Alltag und Beruf geht. Was einst ohne mit der Wimpernzucken erledigt wurde, verursacht plötzlich Unsicherheit und Angst.
Aus diesem Grund ist eine umfassend Therapie notwendig, damit Burnout-Patienten wieder vertrauen in sich und in ihre Handlungen.
Das Ziel ist es, damit Betroffene Schritt für Schritt Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten wiedererlangen, stabil und belastbar werden. Dazu gehört auch das Privatleben mit einzubeziehen, denn das Burnout ist die Summe der Erschöpfung unseres Lebensalltags nicht nur des Arbeitsplatzes.
Arbeitgeber können mitwirken, indem sie Verständnis für die Situation aufbringen und Betroffene mitbestimmen lassen, was sehr zeitintensiv ist, aber ein wirkungsvoller Ansatz für den Wiedereinstieg in den Beruf nach einem Burnout.