Schröpfen bei Rückenschmerzen?
Das Schröpfverfahren ist in Ost und West seit Jahrhunderten bekannt. Aber ist es auch bei Rückenschmerzen wirksam? Worauf kommt es beim Schröpfen an?
Die Schröpfmethode hat sich bis heute erhalten. Verwendet werden dafür spezielle Gefässe, die sogenannten Schröpfgläser. Sie sind kugelförmig und haben eine kreisrunde Öffnung mit einem Durchmesser zwischen drei und sechs cm.
Wie funktioniert Schröpfen?
Die Schröpfgläser werden auf einem bestimmten Körperpunkt auf die Haut aufgelegt. Dabei kann es sich um Schmerzpunkte ebenso wie um spezielle Punkte der Traditionellen Chinesischen Medizin beispielsweise handeln.
Mithilfe eines Unterdrucks das ursprünglich durch Erhitzen erzeugt wurde, wird die Durchblutung angeregt bzw. der entsprechende Punkt stark angeregt, wodurch verschiedene Heilungsprozesse eingeleitet werden können.
Altes Verfahren wieder entdeckt
Vermutlich wurde das Schröpfen bereits vor rund 5.000 Jahren in der Hochkultur Mesopotamiens ebenso angewendet wie im alten China. Auch im europäischen Kulturkreis war das Verfahren bekannt. In Griechenland symbolisierten die Schröpfgläser sogar die ärztliche Heilkunst.
Die Wirkung wurde sich hier im Rahmen der Säftelehre erklärt. Durch das Aufsetzen der Gefässe sollte die Krankheit quasi ausgeleitet und die Körperflüssigkeiten dadurch gereinigt und die Gesundheit wieder hergestellt werden.
Das Schröpfverfahren heute
Früher wurde ein brennender Wattebausch in die Schröpfgefässe gehalten um den Unterdruck zu erzeugen. Heute wird dies uberwiegend mit Absaugvorrichtungen wie Gummibällen oder elektrischen Pumpen erreicht.
Durch den Unterdruck erweitern sich die Blutgefässe. Dadurch empfinden viele Patienten die Behandlung bereits als wohltuend, da sich die Muskelverspannungen lösen und der Schmerz erleichtert wird.
Wann ist Schröpfen empfehlenswert?
Mediziner empfehlen das Schröpfen bei Erkältungen und Husten, aber auch bei Menstruationsbeschwerden und Rückenschmerzen und wird bei chronischen Beschwerden und als Vorbeugung empfohlen.
Gibt es verschiedene Schröpfverfahren?
Eine Variante ist das blutige Schröpfen, bei der vor dem Aufsetzen der Gläser in die Haut eingeritzt wird. Dadurch wird mittels des Unterdrucks Blut aus den kleinen Schnitten gezogen. Das archaisch wirkende Verfahren wirkt stark ausleitend und ist bei akuten Schmerzen eine schnelle Hilfe.
Bei der Schröpfmassage mit Öl handelt es sich um eine weitere Variante. Dabei werden die Gläser über eingeölte Hautpartien bewegt.
Ist die Wirkung des Schröpfens wissenschaftlich nachgewiesen?
In Studien beobachteten Wissenschaftler eine stärkere Schmerzlinderung bei geschröpften Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dabei handelte es sich um Behandlungen bei Kniegelenksarthrose sowie beim Karpaltunnelsyndrom und bei Beschwerden im Nackenbereich.
Generell sollte die Therapie des Schröpfens stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.