Raucher – reden wir uns die Sucht schön?
Jeder weiss, dass Rauchen schädlich ist – bei den anderen!!!!!!!!!!!!! Haben Raucher eine verzerrte Wahrnehmung?
Warnungen über die Gefahren gibt es zuhauf. Laut einer neueren Untersuchung wissen zwei Drittel aller Raucher bestens über die Gefahren des Nikotinkonsums Bescheid. Allerdings beziehen sie die Gefahr nicht auf sich selbst.
Werden nur die anderen krank?
Das Raucher das persönliche Erkrankungsrisiko zu gering einschätzen, hat vor kurzem eine Bevölkerungsbefragung der ersten Smoke-Free-Kampagnenphase ergeben, die von der Uni Zürich im Auftrag des BAG ausgewertet wurde. Es zeigte sich, dass das Risiko selbst an Lungenkrebs zu erkranken, geringer eingeschätzt wird. Die Unterschätzung der Gesundheitsgefahren zeigt sich besonders bei älteren Rauchern.
Dabei machen die Zahlen des Schweizer AMIS-Plus-Registers, die Gefahr des Herzinfarktes deutlich. Dreiviertel der unter 50jährigen Herzinfarktpatienten rauchen. Raucher sind um ein vielfaches häufiger von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen als Nichtraucher.
Müssen Jugendliche sensibilisiert werden?
Der Werbung für Tabakprodukte ist schwer nachzukommen trotz Tabakpräventionskampagnen, wie der Krebsliga, die sich besonders an Jugendliche richtet. Doch gerade hier muss angesetzt werden, denn hier beginnt die Gefahr der Abhängigkeit. Lt. einer Studie aus dem Jahr 2015 rauchen 24 Prozent in der Altersgruppe der 15- bis 19jährigen. Pro Jahr erkranken ca. 4.000 Personen an Lungenkrebs in der Schweiz und 3.100 sterben daran. Es sind 19 Prozent aller krebsbedingten Todesfälle.
Welche Irrtümer lassen die Nikotinsucht harmlos erscheinen?
Viele Raucher reden ihre Sucht schön, wenn sie sich als Gelegenheitsraucher bezeichnen. Doch ob wenig oder viel interessiert nicht, denn lt. Experten schadet bereits die erste Zigarette.
Mit jedem Atemzug werden die Atemwege angegriffen und das Krebsrisiko steigt. Paffen und Light-Zigaretten sind ebenfalls keine Alternative, denn es werden immer schädigende Fremdstoffe aufgenommen. Auch Passivrauchen ist schädlich.
Viele Raucher glauben, dass es sich nicht lohnt aufzuhören. Dabei sind sich Mediziner sicher, dass es sich in jedem Alter lohnt, da der Körper stets besser mit Sauerstoff versorgt wird und auch nach einigen Monaten die Gefahr von Herz-Kreislauferkrankungen und das Krebsrisiko sinkt.
Rauchen aufzugeben, hebt die Lebenserwartung und -qualität. Allerdings sollte es von heute auf morgen geschehen, denn der langsame Entzug bleibt meist nur eine langsame Qual ohne Erfolgserlebnis.