Was bedeutet psychosozialer Stress und warum macht er dick?

Dauerhafter Stress belastet unsere Gesundheit. Wenn wir ihn nicht unterbrechen, dann erhöhen wir das Risiko für Burnout, Depressionen, Herz-Kreislauferkrankungen und langfristig auch für verschiedene Krebsarten.

Ebenso bedroht ist dadurch unser Essverhalten und damit noch mehr Gefahren für unsere Gesundheit.

Essverhalten und Stress

In puncto Essverhalten, gilt besonders psychosozialer Stress als wichtiger Risikofaktor. Wer darunter leidet, isst oft zu viel und wird folglich zu dick.

Was ist psychosozialer Stress?

Dieser Stress entsteht durch das Umfeld. Beispiele sind Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule, schwierige Familienverhältnisse, Geldmangel und die damit verbundenen Sorgen oder Lärmbelastung.

Beeinflusst psychosozialer Stress die Nahrungsaufnahme?

Wissenschaftler aus dem deutschen Lübeck stellten sich diese Frage. Sie stellten die Hypothese für ihre Studie auf, dass diese Form des Stresses nicht nur die Nahrungsaufnahme beeinflusst sondern auch das Gehirn. Für die Studie wurden Stresstests durchgeführt. Die Hälfte der Teilnehmer wurde psychosozialen Stress ausgesetzt, während die andere Hälfte als Kontrollgruppe diente.

Was war das Ergebnis der Studie?

Durch die Stresstests steigerte sich bei den Probanden der Gehalt an Kortison im Blut, das als Stresshormon bekannt ist. Die Wahl der Lebensmittel änderte sich, wodurch der Fettgehalt der Ernährung um 25 Prozent zunahm und die Nahrungsmittelzufuhr um 41 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe stieg.

Ebenso stieg die Konzentration der Energieträger im Gehirn an. Die Wissenschaftler waren überrascht, da sie davon ausgegangen waren, dass diese im Gehirn nach dem Test wieder abnehmen würden.

Die Untersuchung hat gezeigt, dass Menschen durch psychosozialen Stress nicht nur mehr sondern auch fetter essen.

Wie wichtig ist das Umfeld bei Übergewicht?

Die Studie zeigt, dass es bei Übergewicht nicht nur wichtig ist, die Ernährung umzustellen, sondern auf die Ursachen des Übergewichts zu achten und hierbei einen Blick auf das Umfeld zu werfen. Für Übergewichtige ist besonders die Frage wichtig: Wann esse ich und warum?