Multitasking – „oder sieben auf einen Streich“!
Das Bild einer Frau mit Kind auf dem Arm, in der anderen das Handy am Herd stehend – das ist Multitasking. Aber auch Mehrfachaufgaben am Computer: eine Kalkulation erstellen, nebenbei schnell eine Bestellung aufgeben und die E-Mails checken …
Das ist heute weit verbreitet und klingt nebenbei toll, was wir so auf einen Schlag alles bewältigen. Doch der Effekt kann auch nach hinten losgehen und uns mehr Schaden zufügen.
Frauen als Multitasking-Talent?
Vor allem Frauen wird nachgesagt Multitasker zu sein. Ein Blick auf Haushalt und Kinder macht es einleuchtend, denn hier treffen oft viele Aufgaben aufeinander, die bewältigt werden müssen.
Der Fehler dabei ist, das oft angenommen wird, alles gleichzeitig erledigen zu müssen, doch nicht immer muss das schreiende Kind beruhigt werden, während das Essen im Ofen fertig ist und es gerade an der Türe klingelt.
Vielleicht ist dies der Stressfaktor und die Ursache, warum viele Mütter und Hausfrauen heute erschöpft sind und Gefahr laufen, ein Burnout zu erleiden. Gleiches gilt auch für Väter.
Warum macht uns Multitasking glücklich und schadet uns zugleich?
Multitasking ist schon lange ein Thema für Studien. Doch das Ergebnis bleibt gleich. Das Erledigen von mehreren Aufgaben gleichzeitig setzt das Glückshormon Dopamin frei. Wir werden dafür belohnt, soviel geschafft und in so kurzer Zeit erledigt zu haben.
Doch der Schein trügt, denn die Aufgaben, die Multitasker erledigenn, sind fehlerbehafteter. Die Konzentration wird auf die einzelnen Aufgaben verteilt und nicht fokussiert. Dadurch kommt es häufiger zu Fehlern und das Endergebnis leidet.
Studien über Hirnforschung der Ecole Normale Supérieure in Paris haben gezeigt, dass maximal zwei anspruchsvolle Aufgaben gleichzeitig von unserem Gehirn gut bewältigt werden können. Mehr Aufgaben erhöhen das Hormon Cortisol und verursachen ungesunden Stress.
Wahre Multitasker sind in der Minderheit und wie ihnen das gelingt, hat die Wissenschaft noch nicht entdeckt. Die grosse Mehrheit sollte sich mit zwei Aufgaben begnügen.
Übrigens, bei den „Sieben auf einen Streich“ aus dem Märchen „Das tapfere Schneiderlein“, handelte sich auch nicht um Multitasking sondern um eine einzige Aufgabe und die war effizient.