Mit Embodiment gegen die Erschöpfungsdepression?
Embodiment bedeutet Verkörperung. Aber was hat das mit der Prävention oder der Therapie von Burnout zu tun?
Körper und Geist gehören zusammen. In diesen Zusammenhang fällt oft der Ausdruck „Embodiment“, was Fleischwerdung bedeutet, etwas wird verkörpert, bleibt nicht nur abstrakt. Es heisst, dass Bewusstsein oder unser Geist/Verstand einen Körper brauchen.
Was wird „verkörpert“?
Die erste Frage ist, was wird von unserem Geist/Verstand verkörpert? Wozu braucht er einen Körper?
Ein guter Vergleich ist der mit einem Computer. Denn hier handelt es sich um ein geschlossenes System. Er erhält Daten und verarbeitet sie. Erst durch Sensoren kann dies erweitert werden und wir sprechen von künstlicher Intelligenz. Dennoch bleiben die Fähigkeiten begrenzt, denn ihm fehlt etwas Entscheidendes.
Unser Verstand hingegen nimmt Informationen als Erfahrungen auf, aus denen er auch lernt und uns kreativ macht. Dazu braucht es einen Körper, der die Umwelt wahrnimmt mit seinen Sinnen und im wahrsten Sinn des Wortes „begreift“. Dazu gehören auch Gedanken und Gefühle, die ohne unseren Körper nicht möglich wären.
Körper und Geist und umgekehrt
Unser Geist braucht einen Körper und unser Körper braucht unseren Geist. Sie beeinflussen sich gegenseitig. Eine positive Einstellung zum Alltag kann unser Immunsystem stärken oder ein trainierter Körper fördert ein gesundes Selbstbewusstsein und viele andere Beispiele.
Embodiment – Fokus auf Beides?
Oft wird nur ein Teil von uns fokussiert. In der Psychologie wurde lange die Bedeutung des Körpers unterschätzt. Beim Leistungssport wurde bisher nur der Körper trainiert.
Das Konzept Embodiment macht die wechselseitige Beziehung deutlich. Es geht um einen gesunden Geist in einen gesunden Körper und die gegenseitige Beeinflussung zu der die Körperhaltung ebenso gehört wie Gedanken und Gefühle.
Embodiment als Burnout-Prävention
Mit dem Konzept ist es möglich, negative Erfahrungen, die sich in uns „verkörpert“ haben, zu verändern. Denn diese Erfahrungen können oft die Ursachen für eine Erschöpfungsdepression sein. Wir arbeiten uns für etwas auf, weil wir glauben, nichts wert zu sein und wollen es auf diese Weise beweisen und viele andere Beispiele.
Embodiment heisst bestimmte Verhaltensweisen und eine psychische Verfassung mithilfe des Körpers zu erreichen.
Embodiment – Ziele setzen und Üben
Dazu gibt es Übungen. Dabei wird ein Ziel gesetzt und daraufhin gearbeitet. Es geht um ein genaues Formulieren, ein Bild in das sich hineingearbeitet wird um das Ziel zu erreichen. Es erfordert Üben, Üben und nochmals Üben bis das Ziel „verkörpert“ ist, bis wir nachhaltig ein Verhalten geändert haben, das uns unglücklich, krank oder anfällig für ein Burnout macht.