Kann das Burnout entschlüsselt werden?
Ursachenforschung des Burnout-Syndroms per Haaranalyse?
Vor kurzem hat die weltweit grösste Langzeitstudie begonnen um die Ursachen des Burnouts zu entschlüsseln. Dafür wollen Dresdner Forscher 50.000 Probanden bis zu zwölf Jahre lang begleiten. Studienleiter Clemens Kirschbaum, Professor für Biopsychologie an der TU Dresden stiess dabei auf reges Interesse im In- und Ausland.
Welches Ziel hat die Burnout Ursachenforschung?
Viele Wissenschaftler beteiligen sich an dem Grossprojekt, von dem sich die Verantwortlichen in fünf Jahren handfeste Fakten erwarten. Erhofft wird sich davon, dass damit rechtzeitig vor einem Burnout gewarnt werden kann. Im Zuge dessen soll die deutschlandweit erste Burnout-Präventivstation entstehen.
Biologische Ursachen
Das Wissenschaftlerteam um Professor Kirschbaum beabsichtigt erstmal die biologischen Ursachen und Zusammenhänge des Erschöpfungssyndroms zu erkennen. Nach deren Überzeugung sei erst damit eine geeignete Therapie möglich. Sie möchten die Frage beantworten, warum Menschen aufgrund eines Burnouts plötzlich kollabieren und ein Frühwarnsystem entwickeln um Betroffenen zu helfen.
Wie wird die Burnout-Studie durchgeführt?
Für die Studie werden von freiwilligen Teilnehmern die „biologischen Masse“ genommen. Zudem müssen die Probanden Fragen zu ihrer Lebensweise beantworten. Biotech-Firmen arbeiten mit den Wissenschaftlern zusammen um 450.000 genetische Faktoren anhand eines Biochips aus der Blutprobe heraus zu lesen sowie um 300 Faktoren aus dem individuellen Fettstoffwechsel zu analysieren. Die Forscher vermuten, dass sie dort Veränderungen finden, die auf eine Burnout-Gefahr hinweisen und die ein Frühwarnsignal möglich machen.
Was sagen erste Analysen über das Burnout aus?
Ein Indiz für ein drohendes Burnout ist es beispielsweise, wenn das Herz nur schwer von Anspannung auf Entspannung umschalten kann. Als Burnout-Signal gelten ebenso Ohrgeräusche.
Im Labor werden zudem Haarproben analysiert, denn dort sammeln sich die Stresshormone über Monate hinweg an und das bei Burnout-Betroffenen besonders stark.