Wann kann Achtsamkeit heilen? Wie unterstützt sie die Genesung? Hilft Mindfulness auch bei körperlichen Erkrankungen?

Ohne Regenschirm laufen und die Regentropfen auf der Haut spüren – so jemand kann einen heute durchaus begegnen. Vielleicht ist es auch ein lächelnder Autofahrer, der den Stau als Pause geniesst und den Gedanken an die Unpünktlichkeit akzeptiert und ziehen lässt. Und es gibt auch Ärzte, die Atemübungen und Medikamente verordnen, statt sofort zum Skalpell zu greifen.

Meditation und Achtsamkeit

Der Nutzen von Meditation wird anhand einer wachsenden Zahl an Studien bewiesen. Wenn wir von Meditation sprechen, dann schliesst das auch Achtsamkeit und entsprechende Übungen mit ein, denn wo endet Meditation und wo beginnt Achtsamkeit? Viel wichtiger ist aber, was Beide bewirken können.

Achtsamkeit für die breite Masse?

Heute gibt es viele Angebote um Meditation und Achtsamkeit zu lernen und zu praktizieren. Hier heisst es Vorsicht, denn vielfach wird versucht mit dem Hype auch Geld zu machen.

Sie gilt als eine Art Allzweckwaffe für den Alltag und um sämtliche Lebensbereiche zu optimieren. Tatsächlich haben wir mit Achtsamkeit und Meditation ein Mittel für mehr Lebensqualität, um unseren selbstgemachten Stresslevel zu senken um dankbarer zu sein und unser Leben zu schätzen.

Mit Achtsamkeit heilen?

Längst interessieren sich auch Mediziner und Psychotherapeuten für die Achtsamkeit. Es erschliessen sich immer neue Anwendungsgebiete wie chronische Schmerzen, Süchte, Angst- oder Essstörungen und sogar Krebs.

Wenn wir von Achtsamkeitsübungen oder der Achtsamkeitsmeditation in der Medizin sprechen, dann wird meist die westliche Variante Mindfulness Based Stress Reduction, kurz MBSR gemeint.

Der Medizinprofessor Jon Kabat Zinn entwickelte sie, basierend auf den Meditationsformen des Buddhismus.

In der Medizin geht es um Reize, die wir empfinden und deren Reaktion uns krank machen kann. Wenn wir diese Haltung, diese Achtsamkeit üben, kann können wir mit Ängsten oder mit unserem, oft schädigenden Verhalten umgehen.

Mittlerweile zeigen Studien, dass die Meditation die Hirnaktivität verändert. Die Konzentration und Aufmerksamkeit und die Wirkung auf unsere Emotionen kann in einem bildgebenden Verfahren aufgezeigt werden.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen die positiven Wirkungen sei es für die psychische wie auch für die körperliche Genesung. Beschwerden können gelindert und Patienten können vor Rückfällen wie bei einem Burnout bewahrt werden. Achtsamkeit ist damit ein Werkzeug, das wir zur Erhaltung unserer Gesundheit einsetzen können.