Jetzt bekommt auch der Papa ein Burnout!
Macht sich Erziehungsstress auch bei Vätern bemerkbar. Wie nahe stehen sie vor dem Burnout?
Wenn von Burnout durch Doppel- oder Mehrfachbelastungen gesprochen wurde, dann richtete sich das Augenmerk vor allem auf Mütter, die mit Familie und Job überlastet waren. Doch neuerdings sind auch immer mehr Väter betroffen.
Seit Kurzem steigt auch die Zahl der Väter, die eine Auszeit benötigen und damit die Zahl der Vater-Kind-Kuren. Die zunehmende Verantwortung, die Väter heute übernehmen, fördert gleichzeitig das Risiko ein Burnout zu erleiden.
Das deutsche Müttergenesungswerk, das Eltern-Kind-Kuren vermittelt, hat einen Anstieg von Kuranträgen von Vätern um 24 Prozent verzeichnet.
Noch sind es im Vergleich zu den Müttern wenige Väter, die eine Kur beantragen. Auch die Angebote für ausgepowerte und erschöpfte Väter sind im Vergleich gering. Nur 16 von 76 Kliniken bieten Vätern die Möglichkeit, sich gemeinsam mit dem Nachwuchs zu erholen.
Väter mit Burnout?
Ähnlich wie bei den Müttern mit 70 Prozent, ist es auch bei den Vätern (60 Prozent) das Burnout, das sie zu einer Kur bewegt. Viele Männer, die Haupternährer der Familie mit einem 40-Stundenwochen-Job sind und gleichzeitig ihrer Vaterrolle gerecht werden müssen, stehen kurz vor dem Burnout.
Die grosse Verantwortung ist für einen Grossteil der Väter einer der Gründe, eine Kur zu beantragen, neben dem grossen Zeitdruck, der mit der Betreuung verbunden ist. Zuletzt tragen finanzielle Sorgen sowie Probleme mit der Partnerin dazu bei, müde und erschöpft zu sein. Zuletzt sind es Erziehungsprobleme mit den Kindern, die einen auslaugen.
Burnout durch Karriere und Familie
Die hauptsächliche Altersgruppe der betroffenen Väter liegt zwischen 36 und 45 Jahren. Damit handelt es sich um die mittlerweile typischen Jahre der Familiengründung, in denen oft auch die Karriere noch nicht abgeschlossen ist.
Die gesundheitlichen Störungen wie Erschöpfung, Rückenschmerzen, depressive Phasen, Schlafstörungen oder Bluthochdruck ähneln denen der Mütter.
Viele junge Mütter fordern heute Gleichberechtigung bei Familienaufgaben ein. Trotz Arbeitsteilung scheinen die Anforderungen durch Beruf und Familie so zuzunehmen, dass oft beide Elternteile dem nicht mehr gerecht werden können.
Ein organisiertes Teamwork kann für eine erstaunliche Entlastung sorgen. Perfektion und die eigenen Anforderungen reduzieren kann ebenfalls den Druck nehmen. Zuletzt geht es um Präferenzen bei beiden Partnern, die abgesprochen werden müssen. Noch immer wird die Kindererziehung unterschätzt, wenn sie neben der Karriere mitlaufen soll. Wenn beide Elternteile an einem Strang ziehen, dann haben Väter und Mütter die Chance dem Burnout zu entrinnen.