Ist sexuelle Lustlosigkeit das erste Burnout-Syndrom?
Es gibt Symptome, über die Burnout-Betroffene ungern sprechen. Dazu gehören sexuelle Lustlosigkeit und Libidoverlust. Wirkt Burnout auch auf das hormonelle Lustsystem?
Die Tendenz bei den Burnout-Erkrankungen ist steigend. Unterschiedliche Symptome gekoppelt mit einer dauernden Müdigkeit sind ernst zu nehmende Anzeichen. Dazu gehört auch die sexuelle Lustlosigkeit. Bei einer Umfrage in Österreich waren es 83 Prozent der männlichen und 53 Prozent der weiblichen Burnout-Erkrankten, die unter diesem Symptom litten.
Vor allem wird der Libidoverlust nicht sofort bemerkt und vor allem nicht mit einem Burnout in Verbindung gebracht. Man fühlt sich nach einem Arbeitstag erschöpft, hat den Kopf noch voll von beruflichen Fragen und möchte seine Ruhe haben. Das kann doch einmal vorkommen!
Sexuelle Lustlosigkeit als erstes Symptom des Burnouts?
Über die sexuelle Lustlosigkeit beim Burnout-Syndrom wird wenig gesprochen, ebenso wenig über Depressionen, die oft damit einhergehen. Dabei sind es erste, sichtbare Symptome. Die Betroffenen sind niedergeschlagen und müde und verlieren die Lust an allem. Sie kapseln sich ab und lassen keine Nähe mehr zu. Wer sich so fühlt oder seinen Lebenspartner so erlebt, bei dem sollten die Alarmglocken schrillen.
Die Betroffenen des Burnouts möchten oft alles „richtig“ machen. Das erhöht den Stress und führt zu einer Dauerbelastung. Die Folge ist, dass der Körper die Energie an einer bestimmten Stelle einspart, wie bei der Libido.
Bremsen Antidepressiva die Libido?
Oftmals wird ein Burnout mit einer Depression verwechselt, vor allem im fortgeschrittenen Stadium sind sich beide Erkrankungen ähnlich, so dass beide eine sexuelle Dysfunktion als Symptom haben können. Es ist wichtig, dass bei einer Behandlung darüber gesprochen wird.
In bestimmten Fällen kann durch Antidepressiva etwas für die Lebens- und Liebeslust getan werden. Da Antidepressiva jedoch sehr unterschiedliche Wirkungen auf die sexuelle Erregung, den Orgasmus und die Ejakulation haben, kann es auch zu Störungen kommen. In jedem Fall ist es wichtig mit dem behandelnden Arzt ein offenes Gespräch zu führen, alle Symptome und deren Veränderungen durch Medikamente zu erwähnen, damit der Burnout-Patient in jeglicher Hinsicht wieder genesen kann.