Gemeinsamer Stressabbau?
Stressmanagement von Mensch und Tier? Warum wirkt sich die menschliche Persönlichkeit so stark auf Hunde aus? Stressabbau über Artgrenzen hinaus!
Auch des Menschen bester Freund kann gestresst sein. Wie er entspannt und welchen Beitrag Hundehalter oder -halterinnen dazu beitragen können, wurde vom Team der Wissenschaftler Iris Schöberl und Kurt Kotrschal der Universität Wien untersucht.
Für das Projekt «Faktoren der Mensch-Hund-Beziehung» wurden 132 Familienhunde und deren Hauptbezugspersonen in den verschiedensten Situationen, ob beim Spiel, einer simulierten Bedrohung oder einem Leistungstest analysiert. Um den Stresslevel zu testen wurden von Hund und Halter Speichelproben entnommen um das Stresshormon Kortisol zu ermitteln.
Hund und Halter – wer stresst wen?
Schon in vorangegangenen Vorstudien gab es Hinweise darauf, dass die Persönlichkeit des Halters das Stressmanagement des Hundes beeinflusst.
Grund dafür ist, dass Menschen und Hunde ähnliche Persönlichkeitsstrukturen haben und ebenfalls soziale Wesen sind. Auch die Jahrtausende lange gemeinsame Geschichte von Hund und Mensch hat im Miteinander ihre Spuren hinterlassen. Dadurch können Hunde ihre Halter besonders gut lesen.
Ein sehr effizientes Stressmanagement zeigen vor allem Hunde, deren Halter ebenfalls zu den verträglichen Artgenossen zählen. Handelt es sich um eine starke Bindung zwischen Halter und Hund, dann sank der Stresslevel schneller als bei Hunden mit einer weniger sicheren Bindung.
Geschlechterkombination beeinflusst
Interessant ist, dass die Kombination der Geschlechter einen Einfluss auf Seiten der Halter im Stressmanagement hat. So sank das Stresshormon Kortisol bei Frauen mit Hündinnen und Männern mit Rüden am stärksten. Bei Frauen mit Rüden reduzierte er sich hingegen am wenigsten.