Frührente wegen Burnout?
Seelische Erkrankungen haben körperliche Erkrankungen als Hauptursache für einen vorgezogenen Ruhestand mittlerweile abgelöst.
Herz- und Rückenleiden als Hauptursache für die sogenannte Frührente wurden durch seelische Krankheiten wie Burnout, Angststörungen und Depressionen abgelöst. Dies geht aus Statistiken hervor, die bestätigen, dass immer mehr Männer und Frauen eine Erwerbsminderungsrente aufgrund Burnout oder anderer psychischer Erkrankungen erhalten.
In den vergangenen Jahren sind die Zahlen nicht langsam sondern sprunghaft angestiegen. So hat sich die Zahl innerhalb von fünf Jahren um rund 57.000 Neuzugänge bei der Frührente aufgrund eines Burnout oder einer anderen psychischen Störung erhöht. Lt. der Statistik gehen zudem Frauen häufiger aufgrund dieser Diagnose in den Vorruhestand als Männer.
Was ist die Erwerbsminderungsrente?
Anspruch auf diese Rente haben Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr im Besitz ihrer vollen Leistungsfähigkeit sind. Lange Zeit waren Rückenprobleme, langwierige Krebserkrankungen und Herz-Kreislauferkrankungen Ursachen dafür.
Mehr Burnout-Fälle mehr Erwerbsminderungsrente?
Während sich in der Arbeitssicherheit viel getan hat, um körperliche Schäden und Erkrankungen zu vermeiden, wurde die psychische Gesundheit bisher vernachlässigt. Gewerkschaften warnen bereits davor, dass Hektik und Stress heute immer öfter zum Burnout-Syndrom führen. Zugleich bekennen sich immer mehr Menschen zu ihren psychischen Störungen und suchen Hilfe.
Durch Überstunden und eine ständige Erreichbarkeit wird es immer schwerer, Familie und Arbeitsplatz unter einen Hut zu bringen. Damit erklärt sich auch, warum Frauen häufiger an einem Burnout leiden und mehr Frauen in die Erwerbsminderungsrente gehen als Männer.
Wie wird das Burnout-Syndrom behandelt?
Ist das Burnout-Syndrom bereits weit fortgeschritten, dann kann eine stationäre Behandlung mehrere Monate dauern. Nicht selten sind Burnout-Patienten am Boden zerstört. So ist eine konsequente Aufbauarbeit notwendig, die den Betroffenen wieder Lebensmut und Motivation geben soll.
Da es für längere und angemessene Behandlungen zu lange Wartezeiten und zu wenig Psychotherapieplätze gibt, oft auch nur geringe Behandlungserfolge zu erwarten sind, wird älteren Patienten häufig die Erwerbsminderungsrente zugesprochen.