Es dauert bis sich Betroffene an einen Arzt wenden. Es dauert, bis sie sich das Burnout eingestehen. Aber dann kann die Diagnose zur grossen Erleichterung werden. Warum?

Bei den meisten Burnout-Fällen dauert es, bis die Betroffenen sich eingestehen, dass sie nicht nur urlaubsreif sind, nicht nur eine vorübergehende Stimmungsschwankung haben, die sich wieder gibt, sondern dass es nicht mehr geht.

Was folgt ist eine Therapie. Im Idealfall stationär oder nach einer Ausfallzeit eine ambulante Behandlung. Vor allem der Weg in eine Burnout-Klinik bringt gleich zu Beginn eine schnelle Besserung der Symptome. Bedingt ist dies durch den Ortswechsel, raus aus dem Hort von Stress und Belastungen.

Warum kann die Burnout-Diagnose eine Erleichterung sein?

In einer Burnout-Klinik sind die Betroffenen aus ihrem krank machenden Alltag mit all ihren Belastungen und Konflikten herausgenommen.

Es bedeutet, dass Ihnen viele alltägliche Aufgaben abgenommen werden. Das ist hilfreich, da die Burnout-Patienten oft auch unter einer körperlichen Erschöpfung leiden und ebenso die depressive Phase im Endstadion das Erledigen von alltäglichen Aufgaben erschwert oder unmöglich macht.

Ebenso positiv ist es, dass Burnout-Betroffene aus dem persönlichen Spannungsfeld herauskommen. In der Klinik müssen sie nicht mehr in einer Schutzhaltung mit ihren Energien haushalten, versuchen den Alltag mit der Notreserve zu meistern. Am Arbeitsplatz müssen sie nicht mehr die Fassade wahren.

Die Fassade fällt

In der Therapie finden sich Gleichgesinnte, alle befinden sich im selben Boot. Die Betroffenen fühlen sich oft zum ersten Mal verstanden und mit ihrer Erkrankung auch von Ärzten ernst genommen. Oft finden sich zwischen Patienten sehr ehrliche und tiefe Gespräche. Sie tragen dazu bei, wieder durchatmen zu können und die Versteckspiele aufzugeben.

Viele Burnout-Erkrankte sind aus ihrem Konzept gekommen. Vorher war nur Arbeit und jetzt? Das Burnout hat oft nicht nur durch die körperliche Erschöpfung jegliche Aktivität unterbunden. Auch der Antrieb und die Lust auf etwas wurden zerstört.

Was also, mit sich selbst anfangen?

In der Burnout-Therapie werden die Betroffenen aufgefangen. In einer Klinik hilft der Tagesrhythmus eine Struktur für den Tag zu haben. Dadurch wird nicht zuletzt der Gedankenkreisel gestoppt, der entstehen kann, wenn eine äussere Ordnung fehlt. Die Termine helfen zudem wieder aktiver zu werden, die Stagnation Schritt für Schritt zu überwinden und dem Leben eine neue Richtung zu geben.