Nutze die Möglichkeiten – lieber nicht? Wie gefährlich ist es unabhängig von Raum und Zeit zu leben? Wie viele Beziehungen tun uns gut? Warum brauche ich ein Date mit mir?

Wenn wir von der Unabhängigkeit von Raum und Zeit reden, dann ist die Digitalisierung gemeint. Es klingt phantastisch. Wenn wir alle Möglichkeiten nutzen, dann sind wir 24 Stunden auf vielen Medien erreichbar und von allen Orten der Welt aus erreichbar.

Je höher der Vernetzungsgrad desto mehr verzweigen wir unsere Aufmerksamkeit. Wir können also mittlerweile nicht nur von Multitasking sprechen, wenn mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigt werden, sondern auch von Multiattention von der aufgeteilten Aufmerksamkeit.

Aufgesplitterte Aufmerksamkeit

Wie beim Multitasking tut uns auch die aufgesplitterte Aufmerksamkeit nicht gut. Hier geht es weniger um Fehler, als um eine mangelnde Konzentration und Oberflächlichkeit. Wenn wir mit jemanden einen Kaffee trinken und uns unterhalten, dann sollten wir die Aufmerksamkeit diesem Gespräch, uns und unserem Gegenüber widmen. Wenn Messenger und Co nebenbei gecheckt und genutzt werden, dann werden wir abgelenkt.

Grenzen unserer Beziehungen

Zudem zeigen Untersuchungen, dass wir nur eine bestimmte Anzahl an engen Beziehungen haben können. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Digitalisierung eine Vielzahl an Reizen und enge Taktungen mit sich bringt, wir aber Begrenzungen haben, die letztendlich unserer Gesundheit dienen.

Wir haben eine Vielzahl an Freundschaften und Kontakte in den Sozialen Netzwerken und erfahren viele Informationen. Aber wie tief gehen die Beziehungen und wie eng sind sie? Wie viele Beziehungen tun uns gut und wem sollte ich meine Aufmerksamkeit schenken?

Zugleich dürfen wir nicht vergessen, dass wir Informationen wie Bilder von aussen erfahren. Wir werden teilweise davon regelrecht überflutet.

Sich selbst fremd werden

Die Flut von aussen, so schön und interessant wir sie auch finden, hat nicht nur die Gefahr eines Suchtfaktors, sondern birgt die Gefahr, dass wir uns immer mehr von uns selbst entfernen.

Was macht mich aus?

Gelegentlich sollten wir unsere Aufmerksamkeit zu uns lenken, ein Date mit uns selbst haben. Achtsamkeit ist ein guter Anfang. Aber vielleicht sollte es weiter gehen. Sich wieder erinnern, wer ich bin.

Wir sollten einen Blick zurückwerfen und uns fragen, was habe ich gemacht? Habe ich nur Bilder von anderen gepostet oder habe ich meine eigenen Seelenbilder und Gefühle erlebt?