Die grössten Gefahren für die Psyche?
Burnout und Depressionen – was noch gefährdet unsere Psyche?
Während physische Erkrankungen abnehmen, leiden immer mehr Menschen an psychischen Erkrankungen. In Deutschland wird von rund acht Mio. Menschen gesprochen, die unter Burnout, Psychosen und anderen seelischen Störungen leiden. Die gesundheitlichen Störungen sind schon lange die häufigere Ursache für Krankenhausaufenthalte als Rückenleiden oder Herzinfarkte.
Welche psychischen Krankheiten nehmen besonders zu?
Die häufigsten Erkrankungen sind Angststörungen, Bipolare Störung, Burnout, Depressionen, Dissoziative Störungen, Neurosen und Psychosen.
Angststörungen
Bei Angststörungen beginnt das Herz zu rasen und die Knie werden weich. Im Grunde handelt es sich um eine wichtige Schutz- und Überlebensfunktion für drohende Gefahren, die jedoch entartet ist. Die Angst nimmt überhand. Oft gibt es keinen objektiven Grund und es kann sogar zu Panikattacken kommen. Angststörungen können heute gut mit Psychotherapie und Medikamenten behandelt werden.
Bipolare Störung
Die bipolare Störung wurde früher auch als manisch-depressiv bezeichnet. Die Betroffenen befinden sich in einer Spannung zwischen „himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt“. Hochgefühle wechseln sich mit depressiven Phasen ab. Auch hier gibt es Hilfe aus einer Kombination von Medikamenten und psychotherapeutischer Therapie.
Burnout
Burnout wird oft auch als Erschöpfungssyndrom oder -depression bezeichnet. Die Menschen fühlen sich körperlich, geistig und seelisch ausgebrannt. Im Grunde sind besonders leistungsorientierte Menschen gefährdet. Aber auch Druck durch Probleme in der Familie oder Arbeitslosigkeit können dazu führen. Ein hohes Potential liegt hier in der frühzeitigen Erkennung und Prävention um durch Entspannungstechniken einen Schnitt zwischen An- und Entspannung zu erreichen um durch Erholungsphasen das Ausbrennen zu verhindern.
Depression
Eine Depression ist mehr als nur eine Verstimmung. Nicht nur die Stimmung, auch der Antrieb sinkt und Verzweiflung beherrscht die Betroffenen. Die Suizidrate ist mit zehn bis fünfzehn Prozent bei den Betroffenen hoch. Obgleich es viele Auslöser gibt und Vorbeugen schwierig ist, gibt es bei einem frühzeitigen Erkennen und Behandeln durch Psychopharmaka – Antidepressiva und psychotherapeutische Unterstützung gute Heilungschancen.
Dissoziative Störungen
Unter dissoziativen Störungen wird eine Abspaltung des Bewusstseins bezeichnet. Auch hier wandelt sich ein gesunder Schutzmechanismus in eine gesundheitliche Störung. Die Betroffenen haben eine verfälschte Wahrnehmung der eigenen Identität und fühlen sich als, wenn sie neben sich stehen. Störungen der Sinnes- und Bewegungsempfindung sind Hinweise. Die Erkrankung ist schwer von anderen neurologischen Krankheiten zu unterscheiden und es kann zu Fehldiagnosen kommen. Eine Kombination aus Psychotherapie und Psychopharmaka ist sinnvoll für die Behandlung.
Neurosen
Neurosen zählen zu den psychischen Volkskrankheiten dieser Zeit. Oft besitzen Neurotiker ein gehemmtes Verhalten, reagieren dann wiederum überspannt und ungewöhnlich. Dabei handelt es sich um eine ernst zu nehmende Krankheit, die mit Angststörungen und Depressionen einhergeht. Neurotikern ist ihre Krankheit bewusst und durch verschiedene Formen der Psychotherapie ist nicht nur eine Besserung sondern auch eine Heilung möglich.
Psychosen
Menschen mit Psychosen verlieren zeitweise jeglichen Bezug zu ihrer Realität. Ca. ein bis zwei Prozent der Bevölkerung erkranken an dieser schweren Wahrnehmungsstörung. Halluzinationen und Wahnideen sind die bekannten Symptome. Das Wesen der Betroffenen verändert sich. Sie wirken zerstreut und unruhig. Aus einer Kombination zwischen einer medikamentösen Behandlung und Psychotherapie ist eine fundierte Hilfe möglich.