Die Angst vor dem Burnout?
Viele Menschen haben Angst vor dem Burnout. Dennoch wird Stress hingenommen und wer sich müde fühlt, soll sich nicht so anstellen!!!
Die Belastungen von heute nehmen zu und immer mehr Menschen fühlen sich dem nicht mehr gewachsen. Stress als evolutionärer Aspekt ist regelrecht entartet. Die Lust an der Arbeit, Herausforderungen anzunehmen ist einem permanenten Stress gewichen, der in ein Burnout führen kann, wenn wir es nicht stoppen.
Problematisch ist, dass unsere gesamte Lebensstruktur heute komplizierter geworden ist. Mit Berufstätigkeit, Haushalt und Kindern oder dem mobilen Internet kommt es zu Mehrfachbelastungen. Zugleich dienen Entspannungsphasen wie der Feierabend, das Wochenende oder der Urlaub häufig nicht mehr der Erholung.
Warum soll es Dir anders wie uns gehen?
Viele Menschen fühlen sich überfordert und gestresst. Doch selbst von Leidensgenossen wird Stress und Müdigkeit als normal akzeptiert. Nicht selten werden Menschen, die sich Gedanken über ein Burnout machen, sich fragen, ob sie selbst betroffen sind, nur „müde“ belächelt. Häufig kommt es zur typischen Bemerkung, „sich nicht so anzustellen“, das sei nur eine vorübergehende Müdigkeit, wie bei allen anderen auch.
Dabei spielt oft die eigene Angst, selbst dem Stress zum Opfer zu fallen eine grosse Rolle. Bestätigt wird das von Experten wie Professor Dr. Christian Jacob Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Esslingen, der davon ausgeht, dass jeder Zweite im Lauf seines Lebens an einer behandelbaren psychischen Störung erkrankt.
Tatsächlich nehmen die Zahlen von Erkrankungen wie Burnout, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen zu. Doch weder Betroffene noch deren Umfeld, sei es Familie und Freunde oder der Arbeitsplatz können damit umgehen.
Verständnis für Burnout und andere psychischen Störungen
Wenn Betroffene von Burnout sprechen, dann macht sich oft Skepsis in ihrem Umfeld breit. Problematisch ist daran, dass die Erkrankung so wenig greifbar ist. Kein Gips, kein Verband, oft keine eindeutig sichtbaren Anzeichen von Krankheit. Nur das, was scheinbar andere auch sind: müde.
Ähnlich ist es mit psychischen Störungen. Denn wir alle haben einmal Angst oder traurige, trübe Stimmungen. Der Unterschied ist nur, dass psychische Störungen wie Depressionen in den meisten Fällen nicht von selbst wieder weggehen, aber sie sind behandelbar.
Hilfe annehmen
Mehr denn je ist es heute wichtig, die Angst vor einem Burnout und psychischen Erkrankungen zu verlieren. Für Betroffene ist es wichtig Hilfe zu suchen und anzunehmen. Es ist kein Makel zu erkranken, es macht einen Menschen nicht schlechter als andere. Es ist nur etwas, was wir behandeln lassen müssen und dafür gibt es Hilfe.
Bleibt zu wünschen, dass das Umfeld von Betroffenen in Zukunft wie auch bei körperlichen Erkrankungen reagiert: mit Verständnis und Optimismus.