Depression – von wegen Schoki hilft!!!
Was sind die wahren Ursachen bei einer Depression? Sind Schicksalsschläge und Stress immer die Auslöser oder gibt es einen biologischen?
Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 300 Millionen Menschen, die von einer Depression betroffen sind und die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen. Untersuchungen zeigen, dass jede vierte Frau und jeder zehnte Mann im Durchschnitt einmal in seinen Leben von einer Depression betroffen sind. Experten gehen davon aus, dass 60 Prozent aller Selbstmorde auf eine Depression zurückzuführen sind.
Lt. der WHO sollen in den nächsten 20 Jahren Depressionen, nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, zur Volkskrankheit werden.
Zusammenreissen oder Schoki?
„Reiss Dich zusammen“ oder „Iss ein bisschen Schoki“ sind die häufigsten Tipps, die viele Betroffene erhalten, die an einer Depression leiden. Umfragen und Studien zeigen ebenfalls, wie wenig Wissen in der Allgemeinheit noch über diese Erkrankung vorherrscht und wie wenig sie ernst genommen wird. Dabei nehmen Depressionen zu.
Verursachen nur Stress und Schicksalsschläge eine Depression?
Ähnlich ist es mit den Ursachen. Lt. einer Umfrage der Deutschen Depressionshilfe glauben 90 Prozent der Befragten, dass Stress und Schicksalsschläge, also traumatische Erlebnisse, Beziehungsprobleme oder Schwierigkeiten am Arbeitsplatz die Krankheit auslösen. Auch eine falsche Lebensführung oder Charakterschwäche soll dazu führen.
Werden belastende Lebensereignisse oft überschätzt?
Bei depressiven Erkrankungen werden biologische Ursachen meist nicht berücksichtigt. So hat eine erbliche Komponente eine grosse Bedeutung. Die Veranlagung führt zu veränderten Hirnfunktionen und während einer Depression ist der Stoffwechsel im Gehirn gestört. Das führt dazu, dass das Negative in das Zentrum des Erlebens rückt und zugleich riesenhaft vergrössert wird.
Gibt es biologische Ursachen bei einer Depression?
Wenn die biologischen Ursachen einer Depression wie biochemische Veränderungen oder eine Veranlagung berücksichtigt werden, dann kann eine Depression in der Allgemeinheit besser verstanden werden.
Dann ist es auch erklärbarer, warum die einen besser mit Stress umgehen können oder Schicksalsschläge besser verarbeiten oder anders und nicht erkranken.
Welche Wege gibt es, um eine Depression zu behandeln?
Noch wichtiger ist, dass es Wege gibt, um eine Depression zu behandeln. In der Regel behandeln Ärzte sie heute mit Psychotherapie und je nach Schweregrad mit Medikamenten.
Wenn Menschen nach einem Schicksalsschlag, nach Überlastungen und Überforderung eine Depression erleiden, sollte die Ursache nicht in einer persönlichen Schwäche oder Schuld gesucht werden. Vielmehr sollte die Depression als Erkrankung akzeptiert werden, die jeden treffen kann und behandelbar ist, allerdings nicht mit Schokolade und lapidaren Tipps.