Das gute alte Tagebuch
Haben Sie auch Tagebuch geschrieben oder schreiben Sie noch? Dann bleiben Sie dabei, denn der stille Vertraute wirkt wie ein Therapeut.
Wer früher einmal Tagebuch geschrieben hat, holt ab und an vielleicht wieder einmal seinen stillen Freund hervor. Für viele war das Tagebuch während des Heranwachsens ein wichtiger Vertrauter. Wer es nach Jahren wieder liest, wird sich allerdings das Lachen des Öfteren nicht verkneifen können, wenn zu lesen ist, wer bewundert und für wen geschwärmt wurde.
Manchmal wird es berühren, vom ersten Liebeskummer zu lesen oder vom Weltschmerz, den man als 15jährige oder als 16jähriger hatte. Und damals hat es gut getan, seinem Tagebuch davon zu berichten.
Schreib Dich frei!
Das Schreiben eines Tagebuches ist auch heute noch eine Hilfe. Dabei kommt es nicht darauf an wie geschrieben wird, ob richtig oder falsch, ob in Stichpunkten oder in langen, verschachtelten Sätzen, die nur der Schreiber versteht. Tagebuchschreiben klärt den Kopf. Wen wir schreiben, setzen wir uns mit einer Situation, einem Erlebnis, mit unseren Sorgen und Ängsten auseinander. Wir schreiben uns frei oder schreiben uns zu einer Lösung hin.
Von der amerikanischen University of California gibt es eine Studie dazu. Sie besagt, dass wir unserem Gehirn helfen unsere Gefühle zu regulieren, wenn wir über unsere eigenen Emotionen schreiben. Diese Selbstheilungskräfte, die durch das Tagebuchschreiben entfaltet werden, haben sogar einen Namen: „Bridget-Jones-Effekt“.
Tagebuchschreiben als Teil der Therapie?
Auch Psychologen haben die Wirkung des Tagebuchschreibens entdeckt. So begründete James Pennebaker in den 80er Jahren mit dem expressiven Schreiben eine neue Form der Therapie um Trauma-Patienten zu helfen. Durch das Schreiben ging es ihnen besser und auch die körperliche Verfassung wie das Immunsystem wurde widerstandsfähiger.
Schreiben ist somit eine Therapie, um sich mit negativen Gedanken oder Ängsten auseinanderzusetzen. Es ist ein erstes Mittel um sich seinen Ängsten oder Problemen zu stellen und ein wertvolles Mittel gegen die Verdrängung. Indem wir darüber schreiben, akzeptieren wir sie.
Tagebuchschreiben in der Burnout-Therapie?
Aus diesem Grund kann Tagebuchschreiben ein wirksames Hilfsmittel für Burnout-Betroffene und -Patienten sein. Es ist eine Hilfe um sich von alten Mustern zu befreien und seinen Alltag zu reflektieren aber auch um zu strukturieren.