Codewort Burnout?
Was bedeutet es, wenn sich jemand als gestresst bezeichnet. Was bedeutet es, sich selbst und seine Mitmenschen mit der nichtssagenden Stress- und Burnout- Selbstdiagnose abzuspeisen?
Die Krankmeldungen aufgrund psychischer Beschwerden und Erkrankungen sind im Aufwärtstrend. Immer mehr Menschen fühlen sich den Anforderungen nicht mehr gewachsen.
Doch sind das auch die Menschen, die sich vor Ihren Mitmenschen als gestresst bezeichnen, als Burnout?
Codewort Burnout
Wenn sich jemand als Burnout oder als gestresst bezeichnet, dann ist das nicht nur ein Hinweis auf seine Arbeitsleistung. „Schaut wie viel ich arbeite, bis zum Burnout“. Für Experten ist es wie ein Code. Dahinter verbergen sich Gefühle, die wir nicht aussprechen wollen und mit „Stress“ und „Burnout“ codieren.
Die Gefühle vor dem Burnout
Wir sagen nicht, dass wir uns traurig fühlen oder enttäuscht, weil unsere Arbeit nicht anerkannt wird. Wir vermeiden es, unsere Wut über das Geschehene auszudrücken, die Kränkung durch das Benehmen des Chefs oder das Eingeständnis, dass uns alles über den Kopf wächst.
All das führt dazu, dass wir viel zu verdauen haben, denn diese Empfindungen kosten seelische Kraft. Stattdessen fühlen wir uns erschöpft, beunruhigt, ängstlich oder lustlos, aber machen weiter.
Wenn wir den Code nicht entschlüsseln, dann kann es tatsächlich zum Burnout oder einer Stress bedingten Erkrankung kommen.
Gefühle zulassen
Es klingt paradox. Aber wenn wir es uns erlauben, wütend oder ängstlich zu sein, dann entziehen wir den Gefühlen die Macht über uns und diese erschöpfende Aufmerksamkeit, die wir ihnen oftmals widmen.
Damit haben wir zwar das Codewort entziffert, aber die Ursache bleibt. Warum fühlen wir uns vom Chef gekränkt? Warum fühlen wir uns traurig, wenn unsere Anstrengung, ob Zuhause oder am Arbeitsplatz nicht honoriert wird? Warum fühlen wir uns so lustlos und antriebsarm?
Hilfe kann ein Gespräch mit dem Lebenspartner, dem besten Freund oder Freundin bieten, wo offen und vertrauensvoll gesprochen werden kann. Manchmal hilft das Gespräch bereits, manchmal ist es sinnvoll Handlungen folgen zu lassen.
Dies zählt bereits als Burnout-Prävention. Wer eine anonymere Hilfe sucht, kann sich an einen Burnout-Coach wenden, denn unterdrückte Gefühle führen nicht nur in eine Erschöpfungsdepression sondern können zu einer Vielzahl gesundheitlicher Belastungen führen.