Burnout – was ist verlorengegangen?
Burnout bedeutet für viele eine körperliche Müdigkeit. Aber auch Geist und Seele sind erschöpft und der Lebensinhalt verändert sich …
Wenn Betroffene über das Burnout sprechen, dann identifizieren sie sich schnell mit dem Gefühl des „ausgebrannt seins“.
Was bedeutet es, sich ausgebrannt zu fühlen?
Es ist nicht nur eine körperliche Erschöpfung. Burnout betrifft den gesamten Menschen, denn die Müdigkeit geht tiefer in den Menschen. Neben Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen oder Rückenschmerzen und anderen physischen Symptomen kommt es zu einem Erlahmen der eigenen Persönlichkeit.
Burnout-Betroffene verlieren das Interesse an dem, was ihnen wichtig war, was ihr Lebensinhalt war. Das betrifft die Motivation und Begeisterung für etwas ebenso wie die Beziehungsfähigkeit.
Burnout – die Gefahr des schleichenden Prozesses
Das gefährliche des Burnout-Syndroms ist, das es schleichend und unbemerkt kommt. Burnout ist ein chronischer Stress mit Symptomen, die alltäglich sind. Auch eine Reihenfolge des Krankheitsprozess gibt es nicht zwingend. Die einen ziehen sich von Freunden und Familie zurück und investieren ihre Zeit in die Arbeit, weil sie die Anforderungen erfüllen wollen. Andere werden zynisch. Die Begeisterung oder der Idealismus wandeln sich in Pflicht. Die Seele beginnt durch die Überforderung zu leiden.
Vitalität und Lebenskraft von Burnout-Betroffenen
Viele Behandler von Burnout, Ärzte und Therapeuten setzen auf die Behandlung von Körper, Geist und Seele. Auch wenn die Ursachen und die Behandlung von Burnout-Patienten äusserst individuell sind, haben sie doch vor allem diese innere Leere gemeinsam.
Die Anforderungen, die äusseren und die eigenen haben die inneren Ressourcen aufgebraucht und oft auch die Kraftquelle erlahmt. Das bedeutet, dass keine neue Energie und Lebensmut geschöpft werden können. Das ist beim Burnout verlorengegangen.
Das, was unser Leben auszeichnet, nehmen Burnout-Betroffene nicht mehr wahr. Gefühle oder Empfindungen, bewusstes Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten wird ihnen zu viel oder sie sind abgestumpft und nehmen ihr Leben und ihre Energiequelle nicht mehr wahr.
Doch diese Eindrücke sind Nahrung für die Seele, so wie Lebensmittel Energie für unseren Körper sind. Wenn wir uns an einem schönen Sonnenuntergang erfreuen, an einem guten Gespräch, einer schönen Musik oder einem guten Essen, dann nähren wir die Seele. Beim Burnout-Betroffenen ist der seelische Speicher nicht nur leer, sondern die Betroffenen können ihn nicht mehr füllen. Der menschliche Geist hat teils auf Automation geschalten, auf ein Absolvieren von Funktion, Körper und Seele interessieren nicht mehr.
Burnout behandeln heisst auch die Lebensquelle wieder zu aktivieren, dass Lebensfreude wieder zurückkehren kann, dass Burnout-Patienten sich selbst und ihre Umwelt wieder wahrnehmen und aus der Lebensenergie schöpfen können.