Burnout-Prävention – Tipps vom Pavian?
Warum ist es manchmal gar nicht so schlecht, einem verwandten Primaten über die Schulter zu schauen?
Auch wenn die Menschen als Krönung der Schöpfung bezeichnet werden, lohnt es sich einmal einen Blick ins Tierreich zu werfen. Dabei geht es nicht darum, dass Tiere eine beruhigende Wirkung auf viele Menschen haben, sondern um handfeste Tipps, wie ein Burnout vermieden werden kann.
Paviantipps für Alphatiere?
Genau genommen geht es um das Zusammenleben von Pavianen, die in sozial komplex strukturierten Gemeinschaften leben mit einem Alphatier an der Spitze, was ebenso der menschlichen Gesellschaft entspricht. Die Forschung an den Primaten zeigte, dass die Alphatiere dort einerseits den höchsten Stresspegel der Population aufweisen. Andererseits können sie durch ihr Verhalten diesen wiederum auf ein Minimum senken.
Es geht bei Pavianen also nicht nur um die Quantität von Stressoren, sondern ebenso um die Art des Umgangs damit. Es gab Tiere, die durch ein günstiges Stressprofil besser mit Druck umgehen konnten. Sie schätzten ihre „bedrohte Position“ besser ab, reagierten schneller mit Kampf, klärten ihre Position nach einer Auseinandersetzung ab, entweder Sieg oder Niederlage. In jedem Fall aber wurde der Stresspegel gesenkt.
Haben die Primaten einmal ihre Alphaposition erreicht, sind sie im Vergleich zu anderen Artgenossen sogar entspannter.
Nicht vergessen darf zuletzt ebenso das soziale und fürsorgliche Leben in dieser Gemeinschaft neben dem Klären hierarchischer Strukturen.
Was können wir daraus lernen?
Wenn wir Parallelen ziehen mit Managern in Führungspositionen oder Politikern, aber auch im ganz allgemeinen Alltag, dann zeigt der Vergleich grundsätzlich wie wichtig die Trennung zwischen Stress – Anspannung und Entspannung ist.
Manager oder Politiker sind stark gefordert. Doch das darf nicht soweit führen, dass es zum Dauerkampf und damit zum Dauerstress wird, denn dann kann das natürliche Stressregulierungssystem ausfallen und es kommt zum Burnout.
Das Beispiel der Primaten zeigt, dass es Pausen geben muss. In unserem heutigen Leben ist dies nicht nur für Führungskräfte schwierig, da wir oft nicht mehr zwischen Stress und Nicht-Stress unterscheiden. Die einstigen, kurzfristigen Bedrohungen, sprich Stressoren, existieren nicht mehr und unser alltäglicher Stress von der Arbeit in die Freizeit, Konkurrenzdenken incl. lässt scheinbar keine Intervalle der Entspannung mehr zu.
Zudem leidet oft das soziale Leben. Wie es heisst, ist es an der Machtspitze einsam. Es bleibt keine Zeit mehr für Familie und Freundschaften. Gleiches findet sich auch bei ganz normalen Beschäftigten, die ihre Arbeit ernst nehmen und bei denen sie an erste Stelle rückt.
Der Tipp vom Pavian
Im Grunde sind die Tipps bekannt, die wir von unseren verwandten Primaten erhalten würden. Es geht um Pausen während des Tages, sich kurz ausklicken, etwas Sport oder eine Ruhepause ohne PC und Smartphone. Es geht darum die eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen und zu befriedigen. Es geht um soziale Kontakte, denn auch Paviane konkurrieren nicht nur sondern kraulen anderen das Fell und zupfen ein paar Läuse.