Burnout – jetzt auch noch fasten???
Ist Fasten nicht auch noch eine Nahrungsreduktion? Schon geschwächt und dann noch ausgezehrt? Passt Burnout und Fasten als Heilungsweg zusammen?
Entschlacken oder Entgiften, Detox oder Fasten sind Begriffe, die in diesen Tagen, nach dem Karneval, wieder hörbar werden. Die Idee ist gut, den Körper ab und an zu reinigen oder einmal im Jahr eine gründliche Kur zu machen.
So verschieden wie die Begriffe sind, so unterschiedlich sind auch die Möglichkeiten wie Intervallfasten oder Heilfasten. Die Nahrungsreduzierung ist dabei Mittel zum Zweck, zum Abnehmen oder aber zur inneren Reinigung, weit mehr als nur physisch.
Was passiert, wenn wir auf null reduzieren?
Unser Körper ist zu einem grossen Teil mit der Nahrungsaufnahme und Verwertung beschäftigt. Wenn wir darauf verzichten, dann hat er Zeit für anderes. Davon sind vor allem die Vertreter des Heilfastens überzeugt. Dann bleibt Zeit für die Selbstheilung.
Zuerst einmal die Entlastungstage
Doch um dieses Stadium zu erreichen, muss der Verdauungstrakt geleert werden. Auch hier ist Zeit gefragt in Form von Entlastungstagen.
Es gibt Fastenleiter, die zuerst den Verzicht auf Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten, dann die Umstellung auf leicht verdauliche Nahrung wie Gemüse empfehlen um auf eine sanfte Art beim Fasten anzukommen.
Um den Darm komplett zu leeren werden häufig Abführmittel wie Glaubersalz verwendet. Wenn der Darm leer ist, dann legt sich auch das Hungergefühl.
Was heisst Fasten?
Durch das Fasten ist der Körper scheinbar geschwächt, denn es fehlt die Energiezufuhr. Allerdings nutzt er die im Körper verfügbaren Energiequellen und verbrennt Kohlenhydratreserven oder alte, kranke Zellen oder Gewebe und Abbauprodukte von Entzündungen.
Dadurch beginnt auch Reinigen, denn das Belastende wird ausgeschieden. Es wird entschlackt, wodurch sich viele Erkrankungen wie chronische Entzündungen bessern können.
Allerdings wird empfohlen, dass körperlich geschwächte Menschen, mit schweren Herz-, Leber – oder Nierenkrankheiten nicht fasten. Menschen, die regelmässig Medikamente einnehmen, sollten ebenfalls ihren Hausarzt konsultieren, ob Fasten für sie empfehlenswert ist und ob Fasten nicht zu belastend ist.
Körperlich gesunde Menschen hingegen können fasten, allerdings sollten sie ihrem Körper auch die entsprechende Ruhe geben. Aus diesem Grunde sind Fastenkuren erfolgversprechender, wenn sich die Fastenden voll darauf konzentrieren können als im Alltag zu fasten.
Bleibt die Frage, wie es mit psychisch erschöpften Menschen ist, wie beispielsweise bei einen Burnout, denn die Reinigung macht nicht vor der Psyche halt.
Fasten bei Burnout?
Burnout-Betroffene und Erkrankte sollten in jedem Fall ihren Arzt oder Therapeuten befragen. Mit Sicherheit kommt es auf das Stadium des Erschöpfungssyndroms an.
In einen Frühstadium kann eine Auszeit wie eine betreute Fastenkur die Wende bringen. Grund dafür ist, dass die Burnout-Betroffenen ihre Müdigkeit und ihre Situation an sich wahrnehmen, sie aber gleichzeitig unterdrücken oder nicht wissen, was zu tun ist.
Die Fastentage reinigen nicht nur den Körper sondern bringen auch Klarheit für den Geist. Viele Fastende erreichen einen Stillstand ihres Gedankenkreisels und können wieder klare Gedanken fassen, nicht zuletzt durch den Abstand vom Alltag als auch durch die reinigende und befreiende Wirkung des Fastens.
Jetzt noch die Aufbautage
Im Anschluss an die Fastentage folgen die Aufbautage. Dann heisst es, den Körper wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Viele Fastende nutzen dies um ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen und alte, krankmachende nicht wieder aufzunehmen.
Ähnlich kann es mit anderen Gewohnheiten sein, die Stress verursachen und uns in ein Burnout treiben.