Burnout durch Stand-by-Jobs?
Jeder Beruf und jede Branche bergen Berufskrankheiten und -risiken Worin liegt die Burnout-Gefahr im Gastgewerbe?
Burnout wird oft durch den Beruf und den damit verbundenen Erfordernissen verursacht, wenn kein entsprechender Ausgleich erfolgt.
Eines davon ist eine unregelmässige Arbeitszeit. Nicht umsonst wurde der Acht-Stunden-Tag eingeführt. Doch in vielen Branchen ist die Realisierung schwierig und Überstunden an der Tagesordnung.
Welche Risiken birgt das Gastgewerbe?
Nacht-, Schicht- und Sonntagsarbeit sind für Arbeitnehmer besonders belastend und müssen besonders geregelt werden. Dazu gehört nicht nur eine Obergrenze der Arbeitszeit sondern auch eine Regelung der flexiblen Arbeitszeit wie einem „Stunden-Puzzle“.
Was heisst Stand-by im Gastgewerbe?
Viele Service-Kräfte in der Gastronomie arbeiten ihre Arbeitszeit nach Bedarf ab. So müssen sie per Handy ständig erreichbar und einsatzbereit sein. So setzen sich die Arbeitsstunden, die gearbeitet werden, wie ein Puzzle zusammen. Auf Dauer ist das extrem belastend.
Zudem können die Beschäftigten schwer zwischen Beruf und Freizeit trennen. Die Trennung zwischen Beruf und Freizeit ist jedoch zur Vermeidung des Burnout-Syndroms wichtig. Nur so kann Abstand gewonnen und die Gedanken abgeschalten werden. Die Zeit kann ohne Stress für private Pflichten und zur Entspannung wahrgenommen werden.
Wer ständig erreichbar ist, kann sich nicht restlos entspannen: „… es könnte ja ein Anruf kommen“.
Sind Gewerkschaften gegen eine Aufweichung des Acht-Stunden-Tages?
Arbeitgeberverbände befürworten eine Lockerung der Dokumentationspflicht bei den Arbeitszeiten. Doch dies birgt eine Gefahr. Unter dem Stichwort flexible Arbeitszeiten, die Arbeitnehmern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen sollen, steckt auch die Gefahr, das flexible Arbeitszeiten auf Kosten der Beschäftigten gehen.
Durch gesplittete Arbeitszeiten hetzen vor allem Frauen zwischen Beruf und Familie hin und her. Das kann zu Stress führen und zu einer minderwertigen Arbeitsleistung und Arbeitsqualität. All das provoziert Burnout, vor allem da die Entspannung stets zuletzt auf der To-Do-Liste steht!