Burnout – die Kombi macht’s?
Noch ist noch nicht genau wissenschaftlich geklärt, was im Körper bei einem Burnout-Syndrom geschieht. Die Diagnose Burnout beruht im Moment auf einer Symptomenbeschreibung, da noch eindeutige Diagnosekriterien fehlen.
So ist das Erschöpfungssyndrom derzeit noch keine eigenständige Krankheit lt. der internationalen Klassifizierung für Erkrankungen. Sie gilt nur als Zusatzdiagnose für Hauptdiagnosen wie Anpassungsstörungen oder Depressionen.
Burnout im Mittelpunkt?
Dennoch gibt es rund um das Thema Burnout viele Informationen in Bezug auf die Vorbeugung, Behandlung und die Begleitung nach einem Burnout.
Ein wissenschaftliches Team des Instituts für Psychologie der Uni Graz verwundert dies, denn ohne Abklärung, was bei einem Burnout im Körper passiert, ohne detailliertes Wissen über die psychischen und körperlichen Regulationsmechanismen durch die dauerhaften psychischen Dauerbelastungen ist eine erfolgreiche Behandlung ihrer Meinung nach kaum möglich.
Physische Vorgänge bei Burnout
So ist die Absicht des Wissenschaftlerteams in Graz, die Vorgänge im Körper abzuklären sowie entsprechende Diagnosekriterien aufstellen. Das Burnout-Projekt mit dem Titel „Burnout: Psychobiologische Validierung einer umstrittenen Diagnose“ wird von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt und der Pensionsversicherungsanstalt finanziell unterstützt.
Das Forscherteam des Gesundheitspsychologen Andreas Schwerdfeger arbeitet mit dem Sportwissenschaftler Peter Hofmann zusammen. Durch das Sammeln verschiedener psychobiologischer Daten soll das Burnout aus wissenschaftlicher Sicht greifbarer werden.
Verursachen die Stressachsen im menschlichen Körper das Burnout?
Das wissenschaftliche Team ist auf die Funktionen des Körpers fokussiert, die im Stressprozess involviert sind. Dabei handelt es sich um zwei Stressachsen. Bei Burnout werden diese oft nicht vollständig berücksichtigt sondern nur partiell.
Über die Hypophyse, die Hirnanhangdrüse sowie die Nebennierenrinde verläuft eine Achse. Hier erfolgt die Ausschüttung von Cortisol. Die andere Stressachse führt über das Nervensystem. Hier werden die Stresshormone Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass beide Achsen von der körperlichen Fitness beeinflusst werden. Nun wollen die Forscher herausfinden, ob physiologische und biologische Faktoren auf ein Burnout hinweisen.
Neben Untersuchungen der Stresshormone, dem Blutdruck, Speichel, Urin und einem 24-Stunden-EKG absolvieren die Probanten auch einen Belastungstest. Noch werden die Daten ausgewertet. Doch es zeigt sich bereits jetzt, dass sich das Burnout vermutlich nur aus einer Kombi zwischen psychischen und physischen Kenndaten erklären lässt.