Burnout – der Weg in die totale Erschöpfung?
Das gefährliche am Burnout ist, dass wir in jeder Phase denken, wir haben noch alles im Griff. Wann ist das Burnout lebensgefährlich?
Für das Burnout gibt es verschiedene Phasenmodelle. Der Prozess des Burnout-Syndroms wird je nachdem in vier aber auch in zehn oder 12 Phasen unterteilt. Wichtig für Betroffene ist, sich selbst ehrlich darin wieder zu erkennen, Massnahmen zu ergreifen, Hilfe zu suchen und Hilfe anzunehmen.
Es kann jeden treffen, der mit einem gesunden Optimismus an eine Aufgabe geht und sich dann verbeisst. Der Wunsch nach Erfolg wird zum Zwang. Die Erwartungen werden hoch gesteckt, Stress als normal angesehen. Oft hält man sich für unentbehrlich oder hat Angst die Kontrolle zu verlieren.
Die Aufgabe beginnt einen über den Kopf zu wachsen und das Abschalten fällt immer schwerer.
Arbeitsrausch – alles andere hinter sich lassen?
Die einen beschreiben dieses Stadium wie einen Rausch, der einen gut tut und doch gefangen hält. Alles was stört wie eigene Bedürfnisse, Essen und Schlafen, soziale Kontakte und Hobbies werden reduziert oder ausgeblendet.
Doch das Ungleichgewicht der Work-Life-Balance fordert ihr Tribut. Wer in dieser Phase ehrlich ist, gesteht sich ein, dass er schon nicht mehr leisten kann, was er sich vorgenommen hat, denn die Intuition schlägt bereits pausenlos Alarm.
Wer das Burnout noch immer ignoriert greift in dieser Phase oft zu Aufputschmitteln oder Alkohol, um das grosse Ziel, die gesteckten Erwartungen doch noch zu erreichen.
Werteveränderung im Burnout?
Wer hier nicht einen Gang herunterschaltet oder gar die Bremse zieht, sich eingesteht, dass das Ziel im Vergleich zu den Ressourcen unstimmig ist, beginnt damit seine Probleme zu verstecken. Der hohe Druck führt dazu, dass viele Menschen in dieser Phase des Burnouts desorientiert werden. Nur die Leistung zählt, aber was ist wichtig und was unwichtig?
Um Herr oder Frau der Situation zu bleiben, werden „Scheuklappen“ aufgesetzt und andere Meinungen ignoriert. Private Probleme, körperliche Krankheitssymptome werden ignoriert und die persönliche Veränderung abgestritten. Zynismus macht sich als Verschleierungstaktik breit.
Burnout – die Schlacht ist verloren
In dieser Phase ist die Schlacht bereits verloren. Die Arbeit, die Aufgabe, die einen herausforderte und die zum Erfolg werden sollte, liegt in Trümmern und in manchen Fällen das Privatleben als Kollateralschaden.
Oft ist Arbeit nur nach Plan möglich, Hilfe und Nähe werden nicht mehr zugelassen. Ein Gefühl macht sich breit, das die eigene Persönlichkeit und sein Handeln in Frage stellt. Angstattacken, schwere depressive Zustände und psychosomatische Beschwerden nehmen zu.
Dieser geistige, emotionale und körperliche Erschöpfungszustand kann lebensgefährlich sein!