Burnout bei pflegenden Angehörigen
Unbeachtet kommt es hier oft zum Burnout. Darüber redet man nicht – das bisschen Pflege!!! Wenn Scham oder Stolz zum Burnout beitragen …
Viele Menschen pflegen ihre Angehörigen Zuhause. Dabei handelt es sich vor allem um Frauen. Ein Drittel ist laut Umfragen im Alter zwischen 51 und 60 Jahren. Das Problem an der häuslichen Pflege ist oftmals, dass sich diese Frauen mehr um andere sorgen und weniger auf sich selbst achten, ein bekanntes weibliches Verhalten.
Doch die Pflege und Übernahme dieser Verantwortung kann krank machen, was nicht zuletzt durch internationale Studien belegt wird.
Wann sind pflegende Angehörige von einem Burnout besonders bedroht?
Ein signifikanter Zusammenhang besteht zwischen einer hohen Pflegestufe und der körperlichen Belastung. Nachweislich haben viele Pflegende, deren Angehörige eine hohe Pflegestufe besitzen, körperliche Beschwerden. Doch ebenso finden sich psychische Belastungssymptome bei niedrigeren Pflegestufen.
Als besonders belastet gelten Personen, die in der Vergangenheit mit der zu pflegenden Person eine belastende und konfliktreiche Beziehung hatten. Die Burnout-Gefährdung gilt als besonders gross bei einer schwierigen Tochter-Mutter-Beziehung.
Erste Anzeichen eines Burnouts
Oft kommt es zu einer inneren Resignation, die sich durch eine abweisende, wenn nicht aggressiven Grundhaltung zeigt. Andere Symptome sind chronische Müdigkeit, emotionale Erschöpfung, Schuldgefühle oder das Gefühl der Ohnmacht auch aufgrund der mangelnden Anerkennung und Überlastung. Oft ist das bei der Betreuung von Demenzkranken der Fall, wo die positive Rückmeldung fehlt.
Wirkt sich das Burnout auch auf die Beziehung zum Pflegefall aus?
Das Erschöpfungssyndrom kann sich in einer zunehmenden Hilflosigkeit oder aber durch aggressive Impulse zeigen. Ein Gefahrenherd ist körperliche und seelische Gewalt in beiderlei Richtung. Problematisch ist, dass dieses Thema oft tabuisiert wird, im Verborgenen bleibt und so eine Hilfestellung nur sehr schwierig ist.
Was wird pflegenden Angehörigen empfohlen?
Wie auch bei anderen Burnout-Betroffenen, ist es wichtig, sich die Überforderung einzugestehen. Es ist wichtig, sich professionelle oder familiäre Hilfe zu holen, die entlastet.
Es gibt eine Reihe an Angeboten, die pflegende Angehörige unterstützen, auch in Krisensituationen. Es ist wichtig, dass pflegende Angehörige auch auf die eigene Gesundheit achten, auf freie Zeit für das eigene Wohlbefinden, ggf. eine Reha.
Zudem ist eine Beratung über aktuelle Neuerungen in der Pflege empfehlenswert oder die speziellen Angebote der entsprechenden sozialen Netzwerke.