Burnout bei Flüchtlingshelfern?
Derzeit befinden sich viele Flüchtlingshelfer in einem Dauereinsatz. Grund dafür ist, dass es viel Arbeit und zu wenig Helfer gibt und täglich die Zahl der Hilfesuchenden steigt. Ist das Burnout-Syndrom bei Flüchtlingshelfern vorprogrammiert?
Die Zahl steigt. Zudem haben viele Hilfsbedürftige Dramatisches erlebt. Die tragischen Schicksale berühren und besonders ehrenamtliche Helfer zeigen sich betroffen. Wenn sie sich von Problemen, die Schutzsuchende mitbringen, nicht distanzieren können, laufen sie Gefahr selbst frustriert oder sogar traumatisiert zu werden. Begünstigt wird dies durch das Gefühl der Überforderung. Es führt zu einer körperlichen und seelischen Erschöpfung. Eine innere Leere und eine Entfremdung zur Arbeit sind die ersten Warnzeichen eines Burnout-Syndroms.
Wie müssen Burnout-Syndrome von Flüchtlingshelfern behandelt werden?
Burnout-Behandlungen sind sehr individuell. Wichtig ist es vor allem, dass behandelt wird und Betroffene nicht depressiv werden und ihre Lebensqualität dadurch einbüssen. Mittlerweile gibt es Burnout-Kliniken, die sich auf Burnout-Patienten aus helfenden Berufen spezialisiert haben.
Burnout-Kliniken für helfende Berufe?
Dazu zählen Pfarrer, Feuerwehrleute, Polizisten, Ärzte, Lehrer, die in ihrem Berufsalltag viel gesehen haben, dass sie nicht verarbeiten können. Gleiches gilt für Ehrenamtliche, die bei ihrem Engagement ebenso ihre seelischen Grenzen überschätzten.
Da helfende Berufe und Ehrenamtliche wie Flüchtlingshelfer häufig von einem Burnout bedroht sind, sollte es für diese Bereiche Burnout-Präventionsprogramme geben um das Burnout selbst sowie Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Wie können sich Flüchtlingshelfer und Personen in helfenden Berufen vor dem Burnout schützen?
Grundsätzlich ist es wichtig, eine gesunde Distanz zu wahren und die eigene Arbeit als Teil der Hilfestellung für die Schutzsuchenden zu sehen. Sonst kann es schnell zu einer Überforderung kommen, besonders wenn sich Hilfesuchenden von einem Helfer spezielle Hilfe erwarten und sich „bildlich dargestellt“, an ihn klammern.
Die eigenen, persönlichen Grenzen müssen erkannt und zugleich akzeptiert werden. Dazu gehört ein Ausgleich zum geleisteten Engagement um nicht nur den körperlichen Stress abzuschütteln sondern auch gedanklich abzuschalten. Die Erholung sollte durchaus auch als Belohnung verstanden werden.