Wie empfinden Sie die Grossstadt? Aufregend und interessant oder dreckig und stressig? Ist das Leben in Städten abwechslungsreicher oder krank machender?

Wenn Stadt- und Landleben verglichen werden, dann haben Beide Vorzüge und Nachteile. Dennoch leiden Grossstädter häufiger an einer Depression oder Angststörung als Landbewohner, wie die DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde) erklärt.

Zu diesem Schluss kommt auch Andreas Meyer-Lindenberg vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit an der Universität Mannheim. Depressionen und Angsterkrankungen kommen in Städten etwa 30 bis 40 Prozent häufiger vor.

Schizophrenie tritt bei Grossstädtern dreimal häufiger auf als bei Kleinstädtern oder Landbewohnern. Dort am Institut wird in der Fachgruppe Neuro-Urbanistik zusammen mit Neurowissenschaftlern, Architekten und Stadtplanern erforscht, wie sich die Grossstadt auf die psychische Gesundheit ihrer Bewohner auswirkt.

Verarbeiten Grossstädter Stress anders?

Das wissenschaftliche Team kommt zu dem Schluss, dass Menschen aus der Grossstadt Stress und Gefühle anders verarbeiten. Sie reagieren auf Stress deutlich sensibler als Menschen aus Kleinstädten und vom Land.

Grund dafür könnten die Eigenschaften sein, die einen beim Stichwort Grossstadt einfallen: Lärm, Staub und Dreck, beengte Wohnverhältnisse, Gerüche, Anonymität.

Das andere Gesicht der Grossstadt

Doch wie ist es mit jenen, die die Grossstadt mögen? Das kulturelle Angebot und immer ist etwas los?

Sich der Grossstadt entziehen?

Es gibt Menschen, die von Grund auf gelassener sind und auf die Einflüsse weniger sensibel reagieren. Andere können sich rechtzeitig den schädigenden Einflüssen entziehen.

Es ist wichtig das Gefühl zu haben, sein Leben kontrollieren und selbst entscheiden zu können, ob wir uns zurückziehen oder wie wir den empfundenen Stress handeln. Wer keine Grenzen setzt, ist dem Stresseffekten der Grossstadt ausgelieferter.

Stress gegensteuern

Wenn Anzeichen von Stress bemerkt werden wie Schlafstörungen oder gereizte Stimmung, dann sollte gegengesteuert werden. Das gilt auch bei anderem Stress, der auf beruflichen Druck oder Ärger basiert.

Im Idealfall sollte jeder einen festen Termin haben, ob Sport oder ein Entspannungskurs. Es kann ein Wochenendausflug in die Natur oder eine ganz beliebige Auszeit sein.

Ein Umzug aufs Land ist nicht unbedingt die Lösung. Sinnvoller ist es, sich die eigenen Bedürfnisse bewusst zu machen, was einen gut tut und damit die eigene Stadt neu entdecken.