Was ist ein Kompromiss? Warum ist es keine Niederlage? Es ist nicht leicht, einen Kompromiss einzugehen. Dabei ist es oft unwesentlich, ob es sich bei dem Gegenüber um den Chef oder um den Partner handelt. Doch sich kompromissbereit zu zeigen, sich an einen Tisch zu setzen und zuzuhören zeugt von Grösse.

Zur Lösung beitragen

Wenn wir einen Kompromiss eingehen, dann tragen wir wesentlich zur Lösung bei. Schon im alten Rom waren Kompromisse ein Mittel um Streitigkeiten beizulegen. Lt. Cicero wurde das gemeinsame Versprechen zweier Konfliktparteien, sich dem Schiedsspruch eines Dritten zu unterwerfen ein „compromissum“ genannt. Ein Kompromiss war damals ein Mittel um wieder Recht und Ordnung herzustellen.

Auch heute hat ein Kompromiss noch diese Bedeutung, etwas klären und regeln.

Ist ein Kompromiss ein Opfer?

Zuerst scheint es ein Opfer zu sein. Wenn wir Kompromisse eingehen, dann rücken wir von unserem Ziel ab und stecken zurück. Doch tut das nicht auch die andere Partei?

Lösung eines Konflikts

Ist es nicht besser, einen Kompromiss als Lösung eines Konflikts zu sehen, zu dem wir beitragen?

Wie gelingt ein Kompromiss?

Der eigene Verzicht wird zum ersten Schritt zur Lösung hin und zwar von beiden Seiten aus.

Um einen Kompromiss zu finden, ist es wichtig offen auszusprechen, was man möchte und umgekehrt auch gut zuzuhören, was der Partner möchte. Dann steht alles offen im Raum.

Wut, Sarkasmus und Spott sollten unterbleiben. Stattdessen sollte versucht werden, den Standpunkt des anderen zu verstehen.

Ist etwas unverständlich ausgedrückt, dann sollte nachgefragt werden, bis die beiden Ausgangspunkte klar sind.

Um einen Kompromiss einzugehen kann geltend gemacht werden, zu was man bereit ist und zu was weniger.

Es sollte kein Druck ausgeübt werden mit Aussagen, dass es doch „zu Deinem Besten“ gedacht ist.

Immer eine 50/50 Lösung?

Kompromisse können eine Bereicherung für eine Beziehung sein, denn gemeinsam wird an einer Lösung gearbeitet.

Dabei wird es nicht immer eine 50/50 Lösung geben. Aber es ist wichtig, dass nicht nur eine Person auf ihre Bedürfnisse verzichtet, sondern dass in der Summe die Kompromisse ausgeglichen sind.

Ein Kompromiss sollte stets eine Win-win-Situation für die Parteien sein, auch wenn das eigentliche Ziel nicht erreicht wurde.