Betriebliche oder politische Massnahmen gegen das Burnout?
Hoffen Politiker auf betriebliche Massnahmen gegen das Burnout-Syndrom und fordern Gewerkschaften gesetzliche?
Bereits der Stress-Report 2012 der deutschen BAUA (Bundesanstalt für Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz) kam zu dem Ergebnis, dass Beschäftigte unter zunehmenden Psychostress leiden und das Handlungsbedarf besteht. Aufgrund des grösser werdenden Arbeitsdruck und der Hetze am Arbeitsplatz sollen psychische Erkrankungen zunehmen.
Bereits vor vier Jahren wurde die deutsche Arbeitsministerin aufgefordert eine sogenannte Anti-Stress-Verordnung zu erlassen. Damit sollten die psycho-sozialen Belastungen konkretisiert werden, damit Arbeitsschutzbehörden, aber auch die Beschäftigten selbst, prüfen und handeln können.
Hat sich bisher in der Politik und in den Betrieben in Bezug auf das Burnout-Syndrom etwas getan?
Schlagen Gesundheitskassen und die WHO und OECD bereits Alarm?
Die Krankschreibungen aufgrund psychosozialem Stress oder Burnout nehmen nicht nur in Deutschland Jahr für Jahr überproportional zu. An die 40 Prozent der Frührentner scheiden aufgrund psychischer Erkrankungen aus dem Arbeitsleben aus.
Damit explodieren auch die Kosten durch das Burnout-Syndrom und anderer psychischer Störungen. Bereits im Jahr 2012 wurden die Kosten für die Therapie psychischer Erkrankungen auf 27 Milliarden Euro vom Statistischen Bundesamt in Deutschland geschätzt.
Trotz Studien keine Massnahmen gegen das Burnout?
Auch Arbeitsmediziner bestätigen, dass das deutsche Arbeitsschutzgesetz einen guten Schutz bietet. Problematisch sind die fehlenden konkreten Ausführungsbestimmungen.
Burnout bei Arbeitern
So ist bei den Massnahmen gegen das Burnout auch auf Arbeitsplätze ausserhalb der Büros zu achten, die ebenfalls zu einem Erschöpfungssyndrom führen können.
So kommt es u. a. zu Stress durch Isolation oder falsche Taktzeiten, ungünstige Arbeitsrhythmen bei Arbeitern.
So können Monotonie durch bestimmte Montagetätigkeiten wie in der Automobilindustrie zum Burnout oder anderen ernsten psychischen Gefährdungen führen, was arbeitswissenschaftlich belegt wird.
Ebenso belastend sind Überforderungen durch parallel laufende Projekte, die bei Beschäftigten ebenfalls den Druck erhöhen und die Gefahr eines Burnout-Syndroms steigern.
Politische oder betriebliche Massnahmen gegen das Burnout?
Während die einen auf die Politik hoffen, setzen andere auf betriebliche Veränderungen um äussere Einflüsse zu unterbinden, die bei Beschäftigten ein Burnout auslösen können. Noch nehmen nur einzelne Unternehmen das Erschöpfungssyndrom selbst in die Hand.